Stefan Bradl erlebt 2014 das wohl schwierigste Jahr seiner bisherigen Karriere.
Die Ergebnisse hinken den Ansprüchen an den 24-Jährigen deutlich hinterher, fast an jedem Wochenende hat der LCR-Pilot mit einem anderen Problem zu kämpfen. Am Sachsenring ist sein Team zuletzt mit dem Umbau seiner Maschine nicht rechtzeitig fertig geworden, sodass er am Ende nur auf einem indiskutablen 16. Platz landete. Trotzdem lässt sich der Zahlinger seinen Optimismus nicht nehmen.
„Die erste Saisonhälfte war gemischt. Uns gelangen gute Rennen, aber wir hatten auch Pech, wie zum Beispiel in Mugello“, berichtet Bradl gegenüber ‚motogp.com‘ und ergänzt: „Mein Rennen in Le Mans war auch nicht besonders gut. Es gab Höhen und Tiefen. In der Meisterschaft liegen Fahrer vor uns, die einfach nur konstanter waren. Wir müssen die Konstanz verbessern.“
In der Tat ist der neunte WM-Platz mit mageren 56 Zählern viel zu wenig für Bradl. Vor allem deshalb, weil er noch immer keinen Vertrag für die Saison 2015 unterzeichnet hat. „Ich weiß nicht genau, wie groß der Unterschied ist. Ich kenne die Spezifikation der Werksmaschine nicht genau. Ich weiß aber, dass unser Potenzial stimmt. Sowohl das Motorrad als auch das Team sind gut“, stellt der einzige Deutsche in der MotoGP allerdings klar.
Auch sein Anspruch an sich selbst ist klar: „Wir sollten ums Podium kämpfen können. Doch in der laufenden Saison ist es schwierig. Durch die neue Open-Klasse und die erstarkten Ducatis ist es schwieriger geworden. Doch bei einigen Rennen in der Zukunft sollten Podestplätze möglich sein. Wir werden es versuchen.“
„Auf jeder Strecke begegnet man anderen Problemen. Es scheint, als ob die Werkspiloten von Honda und Yamaha diese Probleme schneller lösen können“, erklärt Bradl und ergänzt: „Der Rückstand ist nicht groß. Es ist eine Zehntelsekunde, auf anderen Strecken vielleicht auch ein bisschen mehr. In Barcelona war es eine Zehntelsekunde, die uns fehlte.“
Die Ergebnisse sprechen allerdings Woche für Woche eine andere Sprache. Noch immer wartet Bradl auf seinen ersten Podiumsplatz im Jahr 2014 und die Möglichkeiten dazu waren in dieser Saison durchaus bereits da. Am Sachsenring träumten viele Fans nach Rennbeginn sogar kurzzeitig von einem Sieg des Deutschen. „Die Fans am Sachsenring sind sehr emotional und freuen sich das ganze Jahr auf dieses Wochenende“, erklärt Bradl.
„In dieser Gegend begeistern sich die Leute sehr für die MotoGP und verfolgen den Sport interessiert. Deswegen bin ich hier ziemlich bekannt. In meiner Heimat ist das anders. Dort interessieren sich die Leute mehr für die Formel 1. Sicher verfolgen sie auch die MotoGP, aber nicht so intensiv wie in der Region hier am Sachsenring.“
Der Vorteil: Bradl kann – im Vergleich zu den Formel-1-Stars – ein halbwegs geregeltes Privatleben führen: „Sicher werde ich das eine oder andere Mal erkannt, wenn ich irgendwo bin, doch es kommt nicht so oft vor. Mein Leben ist ziemlich entspannt. Doch die Situation würde anders aussehen, wenn ich am Sachsenring-Wochenende irgendwo in der Region zum Abendessen wäre. Am Sachsenring gibt es eine lange Rennsportgeschichte. Deswegen sind die Leute so begeistert.“ Diesen Fans ist es zu wünschen, dass Bradl auch im kommenden Jahr noch in der MotoGP fahren wird.
Text von Ruben Zimmermann
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