Nach zwei trockenen Trainingstagen zeigte sich das britische Wetter am vergangenen Wochenende in Silverstone von seiner wahren Seite und sorgte am Renntag für das erste Regenrennen der Saison 2015.
Bereits im Warmup deutete sich an, dass Yamaha-Werkspilot Valentino Rossi gut mit den Bedingungen zurechtkommt. Der Italiener sicherte sich in der Session am Sonntagvormittag die Bestzeit und war deutlich schneller als seine direkten Gegner in der Fahrerwertung.
Im Rennen setzte sich Rossi zeitig an die Spitze und konnte mit HRC-Pilot Marc Marquez einen Vorsprung herausfahren. Marquez leistete sich hinter Rossi einen Fehler und stürzte. Dadurch konnte der Führende etwas Tempo herausnehmen und den Vorsprung verwalten. Da Teamkollege Jorge Lorenzo nur Vierter wurde, reist Rossi mit zwölf Punkten Vorsprung zum Heim-Grand-Prix nach Misano.
„Es war eine beeindruckende Vorstellung von Valentino Rossi im Regen. Dieses Rennen könnte ihn zum Titel führen. Er fuhr ein phänomenales Rennen“, lobt Yamaha-Markenkollege Bradley Smith in seinem Blog. „Es wird für Jorge sehr schwierig, die zwölf Punkte in der Meisterschaft aufzuholen.“ Smith selbst beendete das Rennen als Siebter und war mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden. Der Brite kam mehr als 26 Sekunden hinter Rossi ins Ziel.
„Es waren die schwierigsten Bedingungen, die ich je erlebte. Es war eine meisterhafte Vorstellung von Valentino, von Beginn an so aggressiv vorzugehen und einen Vorsprung herauszufahren. Sein Tempo verleitete Marc in Copse zu einem Fehler“, ist Smith überzeugt, der auch die Arbeit von Crewchief Silvano Galbusera und dessen Team lobt: „Noch beeindruckender fand ich, dass Valentino zusammen mit seinem Team im Warmup ein so schlagkräftiges Setup erarbeiten konnten, obwohl es weder im Training noch im Qualifying regnete.“
Smith geht davon aus, dass Rossi der Sieg in Silverstone für das kommende Rennwochenende in Misano zusätzlich motivieren wird. „Das nächste Rennen in Misano findet nur wenige Kilometer von Valentinos Haus entfernt statt. Nach Silverstone wird er sich wünschen, dass es erneut regnet“, scherzt der Tech-3-Pilot.
Text von Sebastian Fränzschky
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