Unmittelbar vor dem MotoGP-Saisonauftakt in Katar wartete KTM mit einer Überraschung auf: Der erste Werksfahrer für den Einstieg 2017 steht fest.
Bradley Smith unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Damit sicherte sich der österreichische Motorradhersteller den besten Kundenfahrer des vergangenen Jahres.
Smith kam 2015 bei allen 18 Rennen in den den Top 10 ins Ziel und stand in Misano als Zweiter auf dem Podest. Mit WM-Rang sechs lag der Brite einen Platz vor Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso.
„Die Verpflichtung von Bradley Smith als Werksfahrer für zwei Jahre ist nun der nächste Schritt auf unserem langen Weg in die MotoGP“, betont KTM-Motorsportchef Pit Beirer. „Mit gerade einmal 25 startet Bradley jetzt in seine vierte Saison in der Königsklasse.“ KTM nahm im Dezember Kontakt auf, Technikberater Mike Leitner rief Smith an und bekundete Interesse. Dann ging alles sehr schnell. Smith besuchte auch bereits das Technologiezentrum in Österreich und machte sich ein Bild von dem Projekt.
Realistisch betrachtet musste sich Smith nach einer neuen Möglichkeit für die Zukunft umsehen. Im Yamaha-Werksteam sind die Türen praktisch verschlossen. Valentino Rossi verlängerte am Freitag seinen Vertrag. Und ob sich die Yamaha-Manager im Falle eines Abschieds von Jorge Lorenzo für Smith entscheiden würden, ist fraglich. Er besitzt nur einen Vertrag mit Tech 3. Teamkollege Pol Espargaro ist bei Yamaha unter Vertrag. Da seine Chancen auf einen Platz bei den Werksteams von Honda und Ducati sehr gering sind, ist KTM eine frische Möglichkeit.
Smith gilt als sehr analytisch, jemand der sich viele Gedanken macht. Deshalb ist er überzeugt, mit KTM die richtige Wahl getroffen zu haben. „Ich glaube, dieses Projekt ist wie für mich gemacht. Es ist ein neues Projekt und ich werde Teil der Entwicklung sein“, wird Smith von ‚Crash.net‘ zitiert. „Das hat meine Aufmerksamkeit erregt. Ich nehme für gewöhnlich nicht die einfache Route. Jeder, der in dieses Projekt involviert ist, weiß wie schwierig es ist.“
In der laufenden Saison liegt seine Konzentration voll und ganz bei Tech-3-Yamaha. Erst nach dem Saisonfinale im November in Valencia wird Smith die orange Lederkombi überstreifen und erstmals auf die RC16 steigen. „Ich habe zu Pit gesagt, dass ich bis zum Tag nach dem letzten Rennen zu 100 Prozent beim Tech-3-Team bin. Bis dahin muss ich viel Arbeit für Yamaha und unsere Sponsoren erledigen. Ich werde meine Kappe erst zu diesem Zeitpunkt wechseln.“
KTM verfolgt in den kommenden Monaten ein intensives Test- und Entwicklungsprogramm. Smith wird nicht eingebunden sein. Mika Kallio, Randy de Puniet und Alex Hofmann werden die nächsten Testfahrten absolvieren. Die offizielle Präsentation der RC16 wird im Rahmen des Grand Prix von Österreich Mitte August stattfinden. Smith unterschrieb in Katar seinen Vertrag am Samstag. Er ist überzeugt, dass KTM ein erfolgreiches Projekt auf die Beine stellt: „Als Hersteller haben sie überall große Erfolge gefeiert. Vom Motocross über Offroad, Enduro über Moto3. Man muss daran glauben, dass sie es auch in der MotoGP schaffen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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