(Motorsport-Total.com) – Das Bremsversagen von Maverick Vinales war der große Schreckmoment beim Grand Prix der Steiermark.
Der Spanier sprang am Ende der Zielgeraden bei etwas mehr als 200 km/h von seiner Yamaha ab und blieb unverletzt. Auch die anderen Yamaha-Fahrer klagten über Bremsprobleme, aber nur bei Vinales versagte die Vorderradbremse komplett.
Brembo hat für die MotoGP-Saison 2020 das Bremssystem überarbeitet. Neu ist der Bremssattel aus Aluminium. Diese wurde schon vergangenes Jahr in Valencia sowie im vergangenen Februar in Sepang getestet. Das Design wurde überarbeitet.
Einerseits werden der Bremssattel und in der Konsequenz das ganze Bremssystem besser gekühlt. Gleichzeitig kann die Menge der Bremsflüssigkeit reduziert werden, wodurch die Konstanz verbessert und die Schwammigkeit des Bremshebels reduziert werden.
Brembo hat neues System dringend empfohlen
Insgesamt geht Brembo davon aus, dass man eine um rund zehn Prozent bessere Bremswirkung erzielt als im vergangenen Jahr. Es stand den Teams bisher frei, die Konfiguration ihrer Bremsanlage selbst zusammenzustellen (Ausnahme Motegi).
Die Verwendung der neuen Version wurde aber empfohlen, weil sie die beste Bremsleistung bietet. Im Laufe des ersten Rennwochenendes in Spielberg kam es bei einigen Fahrern – vor allem bei Yamaha – zu Problemen mit den Bremsen.
Laut Informationen von ‚Motorsport-Total.com‘ verschickte Brembo vor dem zweiten Wochenende in Österreich eine E-Mail an alle Teams. In dieser Nachricht wurden alle Teams eindrücklich darauf hingewiesen, das neue Bremssystem zu verwenden, weil ansonsten die Situation am Limit sei.
Die italienische Firma wies außerdem darauf hin, dass man keine Verantwortung übernimmt, falls man diese klare Empfehlung ignoriert und anderes/älteres Material verwendet.
Auch Joan Mir nicht mit neuem Bremssystem
Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, war Vinales der einzige Yamaha-Fahrer, der sich nicht an diese Empfehlung gehalten hat. Seine Teamkollegen Valentino Rossi, Fabio Quartararo und Franco Morbidelli verwendeten nach den Problemen in Spielberg 1 das neue System.
Neben Vinales gab es noch einen weiteren Fahrer im Feld, der nicht mit dem neuen Bremssystem gefahren ist. Das war Joan Mir. „Ich bin mit den gewohnten Bremsen gefahren, weil ich diesbezüglich überhaupt keine Probleme hatte“, sagt der Suzuki-Fahrer.
„Yamaha hatte an beiden Wochenenden Probleme mit den Bremsen. Ich habe gehört, dass Maverick ab der vierten Runde Probleme hatte. Das ist sehr verantwortungslos, weil er damit auch die anderen Fahrer einer Gefahr ausgesetzt hat“, sagt Mir. „Dass er einen Bremsdefekt hatte, war von seiner Seite her nicht sehr verantwortungsvoll.“
Alle MotoGP-Teams verwenden Bremsen von Brembo, obwohl das nicht vorgeschrieben ist. Es gibt laut Reglement bei den Bremsen keinen Einheitsausrüster. Andere Bremsspezialisten könnten theoretisch auch mit MotoGP-Teams zusammenarbeiten. Seit 1995 hat Brembo alle Rennen der Königsklasse gewonnen.
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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