Die Reduzierung der Kosten steht bei den Gesprächen zwischen Promoter Dorna, der Herstellervereinigung MSMA und der Teamvereinigung IRTA im Vordergrund. Es liegen verschieden Vorschläge auf dem Tisch, wie die Ein-Motorrad-Regel, eine Einheits-ECU sowie dass der Leasingpreis eines Prototypen auf eine Million Euro fallen muss.
Dorna-Boss Ezpeleta meinte vor dem Saisonauftakt, dass er eine Budgetobergrenze von 15 Millionen Euro pro Team und Saison sehen möchte.
Ein hartnäckiges Ziel, dass die beiden Hersteller Honda und Yamaha für unrealistisch halten. Das Problem dabei – wie soll man eine Budgetobergrenze kontrollieren? In diesem Falle wäre die MotoGP vor die gleichen Probleme gestellt, wie die Formel 1. Das Ressourcen-Restriktions-Abkommen hat im Vierradsport für viele Diskussionen gesorgt. Die gleiche Gefahr sehen Honda und Yamaha auch in der MotoGP drohen, sollte es eine Budgetobergrenze geben.
„Eine Budgetobergrenze zu überwachen halte ich für praktisch unmöglich“, wird Yamaha-Teamchef Lin Jarvis von ‚Motor Cycle News‘ zitiert. „Wenn man nur beginnt darüber nachzudenken, wie man es überwachen könnte, ist es schon schlecht, weil man viel Zeit dafür aufbringen müsste. Wir würden nur Geld den Bilanzprüfern geben. Die FIM müsste auch das Personal aufstocken. Es ist nicht der richtige Weg, aber die generelle Idee ist gut.“
Mit einer Budgetobergrenze würde die MotoGP nicht nur leistbarer, sondern finanziell auch einfacher tragbarer werden, da man kalkulieren kann. Außerdem sollen neue Werke wie BMW angelockt werden. Suzuki könnte ebenfalls zurückkehren, wenn es billiger wird. Aprilia hat über das billigere Claiming-Rule-Konzept auch schon einen Fuß in der MotoGP.
„Wenn man die Ausgaben für einen Hersteller limitiert, dann können wir weitere Hersteller zu einem Einstieg bewegen, ohne dass sie ein unendliches Budget brauchen“, glaubt Jarvis. „Ob 15 Millionen die richtige Zahl ist, kann ich nicht sagen. Diese Summe wurde in den Raum geworfen. Ich glaube, dafür gab es keine realistische Berechnung.“
Im Honda-Lager sieht man die Situation sehr ähnlich. „Wir stehen hinter dieser Philosophie, aber 15 Millionen sind für uns zu wenig. Realistischer wären 20 Millionen“, schätzt Teamchef Shuhei Nakamoto. „Es ist aber unmöglich, das zu kontrollieren. Wie viel investiert jemand in die Forschung?“ Dennoch wären laut seiner Meinung rund 20 Millionen pro Jahr eine realistische Summe.
„Ich habe Gerüchte gehört, dass BMW in der Superbike-WM bereits 15 Millionen ausgibt. Wenn sie in die MotoGP kommen würden, dann würden sie größere Sponsoren finden, die die Extra-Kosten abdecken. Zusätzlich bekäme ihre Marke mehr Aufmerksamkeit.“
Text von Gerald Dirnbeck
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