(Motorsport-Total.com) – Am Montag gingen im spanischen Jerez die letzten Wintertestfahrten vor dem Saisonauftakt in Katar (7. April) über die Bühne. Und erneut spielte das Wetter nicht mit. Der Vormittag war verregnet und nur elf Fahrer gingen für einige Runden mit Regenreifen auf die Strecke.
Honda-Werksfahrer Dani Pedrosa hatte genug. Da er bei diesen Streckenverhältnissen nichts mehr lernen konnte, packte er zusammen und machte sich auf den Heimweg. Außerdem klagte er am Sonntag über Nackenschmerzen. Auch Alvaro Bautista (Gresini-Honda) verzichtete auf den Testtag. Am Vortag hatte der Spanier bei einem Sturz viel Glück gehabt.
Bei rund 160 km/h war Bautista von seiner RC213V geflogen. „Meiner Hand geht es nicht gerade gut. Ich habe starke Schmerzen, vor allem in Rennhaltung. Auch wenn ich die Handschuhe anziehe, tut es sehr weh“, sagt er bei ‚MotoGP.com‘. „Durch das Wetter habe ich auf einen Test verzichtet.“ Auch Ben Spies stieg am Montag nicht auf seine Pramac-Ducati. Seine angeschlagene Schulter machte ihm weiterhin Probleme, auch wenn es langsam bergauf ging.
Am Nachmittag besserten sich die Bedingungen und in den letzten zwei Stunden herrschte schließlich viel Fahrbetrieb. Slicks waren die Wahl und es wurden schnelle Zeiten gefahren. Die Bestzeit stellte schließlich Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha) in 1:39,511 Minuten auf. Damit war der Brite einen Tick schneller als Valentino Rossi (Yamaha) am Vortag, was bedeutete, dass Crutchlow die Bestzeit dieser drei Jerez-Tage aufgestellt hatte. Rossi bestätigte am Montag seine gute Form mit dem zweiten Platz (+0,224 Sekunden).
Sein Teamkollege Jorge Lorenzo zählte mit 42 Runden zu den fleißigsten Fahrern des Tages. Das Yamaha-Werksduo rückte mit einem neuen Chassis aus. Dieses steht Crutchlow nicht zur Verfügung, denn er muss mit einer Vorjahresversion der M1 auskommen. Lorenzo klassierte sich als Vierter und war knapp sechs Zehntelsekunden langsamer als Crutchlow. Der Weltmeister spulte allerdings eine Rennsimulation ab und beeindruckte mit konstant schnellen Runden. Aufgrund der unterschiedlichen Programme sind die Zeiten deshalb schwierig zu deuten.
Bradl im Spitzenfeld dabei
Einen positiven Abschluss der Wintertests erlebte Stefan Bradl. Nach den schwierigen Vortagen blieb der Deutsche am Montag auf seiner LCR-Honda sitzen. Er feilte an der Trockenabstimmung seiner RC213V, um mehr Gefühl für den Vorderreifen zu bekommen. Nach insgesamt 26 Runden landete er auf Platz drei. Auf Crutchlow fehlten 0,464 Sekunden. Hinter Lorenzo war Rookie Marc Marquez mit der einzigen Werks-Honda auf Platz fünf zu finden. Er war zum ersten Mal mit der MotoGP-Mascine in Jerez unterwegs und hatte Mühe seinen Fahrstil an die Strecke anzupassen.
Anschließend folgten die Ducati-Fahrer, deren Rückstände in Jerez kleiner als in Sepang waren. Das liegt in erster Linie an der unterschiedlichen Streckencharakteristik, denn Jerez ist für die Mehrheit der Kurse im Kalender kaum repräsentativ. Gut in Szene setzte sich am Montag Rookie Andrea Iannone (Pramac), denn als Sechster war er der schnellste Desmosedici-Vertreter. Hinter dem Italiener reihten sich die Werks-Fahrer Nicky Hayden und Andrea Dovizioso ein.
Große Neuheiten hatte Ducati nicht im Gepäck. Es wurde lediglich eine neue Verkleidung getestet und mit der Abstimmung gearbeitet. Generell bleibt Untersteuern das Hauptproblem. Neue Entwicklungsteile testete dafür Testfahrer Michele Pirro, der am Montag 44 Runden drehte. Der fleißigste Fahrer des Tages war Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) mit 56 Runden. Der Rookie fuhr schon am nassen Vormittag mit Regenreifen und sammelte weitere Erfahrung.
Schnellster Claiming-Rule-Fahrer war am Montag Randy de Puniet (Aspar) als Zehnter. Auf die Prototypen-Spitze fehlten dem Franzosen lediglich 1,4 Sekunden. Am Vortag war de Puniet gestürzt, hatte sich dabei aber keine großen Verletzungen zugezogen. Sein Teamkollege Aleix Espargaro landete hinter Smith auf Platz zwölf. Pech hatten die FTR-Fahrer im Claiming-Rule-Feld. Da in Großbritannien ein starker Wintereinbruch herrscht, kamen neue Teile zu spät in Spanien an und konnten nicht mehr getestet werden.
Der Testwinter ist damit abgeschlossen. Das Material wird direkt von Jerez nach Katar transportiert, wo in der kommenden Woche am Donnerstag das erste Freie Training der Saison startet.
MotoGP Testzeiten aus Jerez (Montag):
01. Cal Crutchlow (Tech-3-Yamaha) – 1:39,511 Minuten (30 Runden)
02. Valentino Rossi (Yamaha) +0,224 Sekunden (32)
03. Stefan Bradl (LCR-Honda) +0,464 (26)
04. Jorge Lorenzo (Yamaha) +0,594 (42)
05. Marc Marquez (Honda) +0,619 (34)
06. Andrea Iannone (Pramac-Ducati) +0,820 (25)
07. Nicky Hayden (Ducati) +0,859 (42)
08. Andrea Dovizioso (Ducati) +1,005 (30)
09. Michele Pirro (Ducati Testteam) +1,370 (44)
10. Randy de Puniet (Aspar ART) +1,460 (24)
11. Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) +1,623 (56)
12. Aleix Espargaro (Aspar ART) +1,707 (39)
13. Claudio Corti (Forward FTR-Kawasaki) +1,932 (44)
14. Hiroshi Aoyamah (Avintia FTR-Kawasaki) +2,261 (41)
15. Lukas Pesek (Ioda Suter-BMW) +2,80 (49)
16. Karel Abraham (Cardion ART) +2,353 (36)
17. Yonny Hernandez (PBM ART) +2,852 (25)
18. Danilo Petrucci (Ioda Suter-BMW) +2,917 (18)
19. Michael Laverty (PBM) +2,959 (36)
20. Bryan Staring (Gresini FTR-Honda) +4,014 (41)
21. Colin Edwards (Forward FTR-Kawasaki) +16,770 (14)
22. Hector Barbera (Avintia FTR-Kawasaki) +17,386 (5)
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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