Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo war auch in der abgelaufenen Saison der beste M1-Pilot. Teamkollege Valentino Rossi und Satelliten-Pilot Cal Crutchlow konnten dem Weltmeister von 2010 und 2012 nur gelegentlich das Wasser reichen.
In den Rennen hatten Rossi und Crutchlow keine Chance, Lorenzos Tempo mitzugehen, sofern dieser im Besitz seiner vollen Kräfte war. Doch was macht der Vizeweltmeister von 2013 anders?
„Man muss es so betrachten: Jorge war meilenweit vor mir und Valentino. Meilenweit!“, stellt Ex-Tech-3-Pilot Cruchtlow gegenüber ‚Crash.net‘ klar. Der Brite rätselt nach wie vor, warum Lorenzo so viel schneller fahren konnte: „Man sollte sich nicht mit ihm vergleichen. Ich verstehe nicht, wie er es macht. Keiner der Yamaha-Fahrer versteht es. Egal mit wem man spricht, selbst die Ingenieure verstehen nicht, warum er soweit vor uns war.“
Crutchlow konnte maximal in den Trainings mit Lorenzo mithalten. Doch in den Rennen war der Brite nie eine Gefahr für den langjährigen Yamaha-Werkspilot, der 2013 insgesamt acht Rennen gewinnen konnte. In der kommenden Saison wird Crutchlow vermutlich noch weiter zurückfallen. Durch den Wechsel zu Ducati lässt sich der ehemalige Supersport-Weltmeister auf die schwer zu fahrende Desmosedici ein.
Ob der WM-Fünfte von 2013 erneut um Podestplätze kämpfen kann, wird sich zeigen. In der abgelaufenen Saison erlebte Crutchlow einige unterhaltsame Rennen. „Die Kämpfe mit Valentino waren gut“, unterstreicht er. Rückblickend schätzt Crutchlow sein eigenes Tempo höher ein als das von Ex-Markenkollege Rossi: „Zu Beginn der Saison konnte ich ihn einige Male besiegen. Dann begann er, mich zu schlagen. Er war einfach konstanter. Bei einigen Rennen war er ein bisschen schneller. Insgesamt war es meist so, dass ich schneller war, meine Endergebnisse aber schlechter waren.“
„Valentino ist Spitze. Er gibt einen Grund, warum er neun Weltmeistertitel gewonnen hat. Die werden einem nicht geschenkt“, weiß auch Crutchlow, der seinem ersten MotoGP-Sieg noch hinterherfährt. Um in Zukunft ganz oben zu stehen, muss Lorenzo besiegt werden. „Es ist nicht einfach, Lorenzo zu schlagen. Wenn man Lorenzo schlagen möchte, muss man das gleiche Motorrad, wenn nicht sogar ein besseres, haben“, grübelt Crutchlow. „Valentino verfügte über das gleiche Motorrad, doch keiner von uns konnte ihn (Lorenzo; Anm. d. Red.) schlagen. Besonders in der zweiten Saisonhälfte fuhr Lorenzo in einer eigenen Liga.“
Text von Sebastian Fränzschky
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