Die Entwicklung der neuen Honda RC213V verlief bisher holprig. Die Werkspiloten kritisierten bei den bisherigen Tests für die Saison 2016 immer wieder die zu aggressive Leistungsabgabe des V4-Aggregats.
Im Laufe der Saison 2015 gelang es HRC, dem Motor dank ausgeklügelter Elektronikeingriffe bessere Manieren beizubringen. Durch den Wechsel zur Magneti-Marelli-Einheitssoftware muss Honda nun die Quelle des Problems beseitigen: den Motor selbst.
Beim Test in Sepang erhielten ausschließlich die Werkspiloten die jüngste Motorausbaustufe. LCR-Pilot Cal Crutchlow fuhr mit der 2015er-Maschine und erhielt am dritten Testtag eine Art Hybridmotor auf Basis des 2015er-Aggregats mit neuen Innereien. „Ich fühlte mich sehr privilegiert, als Honda-Leute am finalen Tag vorbeischauten und mich baten, zu helfen“, wird der Brite von ‚MotoGP.com‘ zitiert.
„Das war eigentlich nicht geplant, doch sie baten auch Tito (Rabat) um Hilfe. Das zeigt, wie stark sie Druck machen und die Entwicklung voranbringen möchten“, bemerkt Crutchlow zuversichtlich und fügt hinzu: „Tito ist nicht gerade derjenige, der ihnen im Moment eine große Hilfe ist, denn er muss sich noch gewöhnen. Dennoch wollten sie seine Kommentare hören.“
Crutchlows Daten werden bei HRC nun mit denen von Marc Marquez und Dani Pedrosa verglichen. „Es waren sehr wertvolle Informationen für Honda, weil alle Fahrer verschiedene Fahrstile haben und sie nun analysieren können, was am besten harmoniert. Wir wissen, dass Marc in den vergangenen Jahren der schnellste Fahrer war, doch vermutlich ist sein Fahrstil nicht optimal für die Entwicklung der Maschine“, grübelt Crutchlow.
„Vermutlich ist Danis Stil besser. Sie hören auf jeden Fahrer. Es ist toll, dass sie auch den Satelliten-Fahrern vertrauen“, freut sich der LCR-Honda-Pilot, der 2015 bei Lucio Cecchinellos Team die Nachfolge von Stefan Bradl antrat. „Wir geben ihnen so gut es geht Informationen weiter. Ich weiß, dass Honda auf uns hört und sie eine weitere Informationsquelle haben“, so der ehemalige Supersport-Weltmeister.
Text von Sebastian Fränzschky
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