(Motorsport-Total.com) – Schon diese „Silly Season“ machte ihrem Namen alle Ehre, denn nach Johann Zarcos Trennung von KTM und Jorge Lorenzos Rücktritt wurden zwei Plätze vakant, die eigentlich erst Ende 2020 hätten frei werden sollen. Dann droht die „Silly Season“ so richtig verrückt zu werden, wenn alle Fahrerverträge auslaufen.
Gut möglich, dass weitere Fahrer zurücktreten werden. Einer, der diese Option bereits öffentlich in Betracht gezogen hat, ist Cal Crutchlow. 2020 wird er seine zehnte MotoGP-Saison bestreiten. Danach könnte Schluss sein. Jüngst darauf angesprochen, wiegelt der 34-jährige Brite jedoch ab.
„Wie ihr alle wisst, werde ich im nächsten Jahr fahren. Die ganze Geschichte (über meinen Rücktritt; Anm. d. R.) entstand, nachdem ich während der Saison ein Interview gab und sagte, vielleicht ist das mein letzter Vertrag, vielleicht gehe ich danach in Rente. Aber das beinhaltete ein vielleicht“, betont Crutchlow.
Crutchlow zeigt Verständnis für Lorenzo, aber…
Schon als er 2017 seinen aktuellen Vertrag in Silverstone unterzeichnete, habe er über einen möglichen Rücktritt gesprochen. „Das sind Dinge, über die man nachdenkt.“ Noch sei nichts entschieden: „Vielleicht gewinne ich nächstes Jahr die ersten fünf Rennen und entscheide mich dann weiterzumachen oder ich sage mir, es ist genug.“
Aktuell laute der Plan, mit 100 Prozent in das kommende Jahr zu starten und zu sehen, was passiert, erklärt Crutchlow weiter. Vieles wird sicherlich auch davon abhängen, wie er sich körperlich fühlt. Denn seit einem Sturz auf Phillip Island 2018 hat der Brite mit einer Knöchelverletzung zu kämpfen.
n diesem Zusammenhang kann er Lorenzos Entscheidung für einen Rücktritt durchaus nachvollziehen. „Als er stürzte und sich danach sagte, es ist genug… Dafür habe ich Verständnis. Als ich im vergangenen Jahr schwer stürzte, ging es mir ähnlich“, zieht Crutchlow den Vergleich zwischen sich und Lorenzo.
LCR-Pilot sieht mehr Gemeinsamkeit mit Marquez
„Aber ich bin anders“, schiebt der Brite nach. „Als ich damals stürzte, hatte ich auch das Gefühl: Verdammt, das ist lächerlich. Insofern verstehe ich das. Aber nur eine Stunde später plante ich schon mein Comeback in Valencia. Offensichtlich war das unmöglich, aber in meinem Kopf wollte ich schon zurückkommen.“
In dieser Hinsicht sei jeder verschieden, weiß Crutchlow. „Marc (Marquez) ist da mehr wie ich. Jemand Sensibleres wie Jorge ist anders. Was richtig oder falsch ist, weiß ich nicht“, sagt er. Lorenzo hatte sich bei einem Sturz in Assen schwer verletzt, seitdem spielte er mit dem Gedanken zurückzutreten. In Valencia machte er ernst.
Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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