Jorge Lorenzo © FGlaenzel

© FGlaenzel – Die Dominanz von Jorge Lorenzo bereitet der Konkurrenz Kopfschmerzen

Der souveräne Sieg von Jorge Lorenzo beim Saisonauftakt in Katar ist durch Valentino Rossis starke Rückkehr etwas untergegangen. Doch Fakt ist: Der amtierende Weltmeister war beim ersten Rennen der Saison so gut wie unschlagbar.

Mit knapp sechs Sekunden Vorsprung fuhr der Yamaha-Werkspilot entspannt durchs Ziel und musste sich lediglich in den ersten Runden etwas zur Wehr setzen, als Honda-Werkspilot Dani Pedrosa noch mithalten konnte.

Doch wieso war Lorenzo so dominant? „Das Motorrad ist für Lorenzo gebaut. Je schneller er fährt und je mehr Rennen er gewinnt, desto mehr werden sie das Motorrad für ihn bauen“, bemerkt Tech-3-Yamaha-Pilot Cal Crutchlow, der Lorenzo im Rennen zu keinem Zeitpunkt gefährlich werden konnte. Der Brite fiel beim Start etwas zurück und kam später nicht an den beiden Werks-Hondas vorbei. Ein Verbremser kostete Crutchlow die Chance auf einen Podestplatz.

„Mein Stil ist anders als Lorenzos. Zwischen mir und Valentino sieht man kaum einen Unterschied. Wenn man sich die Daten ansieht, dann gibt es kaum Unterschiede“, berichtet der Tech-3-Pilot. „Ich sehe auf dem Motorrad aggressiver aus, weil ich klein bin. Wenn man Dani beobachtet, sieht er aggressiv aus, aber er fährt eigentlich sehr geschmeidig. Ich fahre auch viel geschmeidiger als 2011. Mit der Erfahrung weiß man, was das Motorrad nach zehn Runden macht. Das ist entscheidend.“

„Es ist ein Unterschied, ob man mit neuen oder mit 15 Runden alten Reifen fährt. Nur ein Fahrer macht es unter diesen Umständen immer richtig. Das ist Lorenzo“, betont Crutchlow. „Er ist am Rennende immer da, auch wenn sein Paket nicht das beste ist. Es gibt keinen Grund, warum sich das nicht ändern kann. Yamaha entscheidet eine Richtung für das Motorrad. Sobald das entschieden ist, wissen wir welches Chassis wir bekommen werden.“

„Wie er bestimmte Dinge auf der Strecke macht, verstehen wir nicht. Wir wissen auch nicht, wie er diese extremen Schräglagen ohne zu stürzen fahren kann“, grübelt der Brite. „Er kann bestimmte Dinge in jeder Runde, in jedem Training und im Rennen an einem Wochenende machen. Alle anderen Fahrer schaffen das an einem Wochenende ein einziges Mal. Er weiß nicht, wie er das macht, denn es ist einfach natürlich. Wenn wir mit der gleichen Schräglage wie er fahren, dann würden wir stürzen oder eine Schrecksekunde haben. Egal ob ich, ‚Dovi‘ im Vorjahr oder Valentino. Wie er das in jeder Kurve machen kann, verstehen wir nicht.“

„Er ist sehr geschmeidig und dieses Motorrad mag das. Er hat auch einen sehr ökonomischen Fahrstil. Von außen sieht man überhaupt nicht, ob er bremst, denn er macht keine plötzlichen Bewegungen mit dem Motorrad. Wie gesagt, er weiß nicht, dass er das tut und in diesem Bereich so gut ist. Das ist er. Es heißt aber nicht, dass er unschlagbar ist. Die Yamaha passt zu seinem Stil und zu meinem Stil wahrscheinlich weniger. Ich komme näher heran und lerne jedes Jahr hinzu. Es gibt keinen Grund, warum ich ihn nicht herausfordern könnte“, so Crutchlow.

Text von Sebastian Fränzschky

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