Das Qualifying-Format der MotoGP garantiert Spannung. In 15 Minuten gilt es, eine perfekte Runde abzurufen, um sich gegen die Konkurrenten durchzusetzen.
Sekundenbruchstücke entscheiden über Positionen. Immer wieder beobachtet man, dass bestimmte Fahrer sich schnelle Hinterräder suchen, um ihr persönliches Limit zu finden.
Hector Barbera hat diese Taktik perfektioniert und genießt deshalb im Fahrerlager kein besonders hohes Ansehen. Doch die Qualifying-Ergebnisse des Ducati-Piloten begeistern. Zuletzt setzte er seine 2014er-Ducati am Sachsenring auf Startplatz zwei, während Fahrer wie Cal Crutchlow den Einzug ins Q2 verpassten, weil ihnen keine perfekte Runde gelang.
Crutchlow ist von den Hinterherfahrern genervt: „Diese Idioten! Wenn sie es nicht in die Top 10 schaffen, dann ruinieren sie anderen Fahrern die Runden. Ich werde bald eine Mitgliedschaft für etwa sechs Fahrer im Caravan-Club organisieren“, schimpft der Brite, der seine Zeiten am liebsten alleine fährt.
„Es ist okay, wenn man auf die Strecke fährt und dann zufällig auf einen anderen Fahrer trifft und sich dranhängt. Doch wenn man in jeder Session des Wochenendes ein schnelles Hinterrad sucht, dann ist man ein Windschattenheld“, ärgert sich Crutchlow. „Lorenzo fährt in jeder Session als erster Fahrer auf die Strecke. Es gibt immer irgendwelche Windschattenhelden hinter ihm. Sie können sich hinter ihm festbeißen und fahren dann ihre schnellsten Runden der Session. Oder sie heben es sich für den letzten Versuch auf und probieren es mit einem anderen Fahrer.“
„Sie können auf der Strecke bis zu einem gewissen Punkt machen, was sie wollen, doch es regt mich auf, wenn die Leute so ihre Positionen erarbeiten“, bemerkt der Honda-Pilot. „Es ist komplett legal. Ich beschwere mich also über etwas, was erlaubt ist. Es ist einfach nur lächerlich für diejenigen Fahrer. Sie feiern es wie Siege und wenn sie alleine fahren würden, dann wären sie im Nirgendwo.“
Text von Sebastian Fränzschky
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