Carlos Checa © Ducati

© Ducati – Carlos Checa mühte sich auf der Ducati Panigale vergeblich ab, bereut aber nichts

Nur zwei Jahre nach seinem Durchmarsch zum Titel des Superbike-Weltmeisters 2011 erlebte Carlos Checa ein absolutes Seuchenjahr, infolgedessen er seine aktive Karriere beendete. Verletzungspech gleich mehrfach sowie die mangelnde Konkurrenzfähigkeit der Ducati 1199 Panigale in deren Debütsaison gingen Checa schwer an die Substanz.

Dabei fing alles so gut an. Beim Saisonauftakt auf Philllip Island, dem ersten Rennwochenende für die Panigale, stellte Checa das brandneue Bike aus Bologna auf Anhieb auf die Pole-Position. Diese Leistung war jedoch mehr auf den Einsatz des Fahrers denn auf die Performance des Motorrads zurückzuführen, wie der inzwischen zurückgetretene Spanier klarstellt.

„Es war mehr als alles andere eine Frage von Instinkt und Herz. Ich fuhr eine sehr gute Rundenzeit, doch mir war klar, dass die Schwachstelle der Panigale die Leistung ist“, erinnert sich Checa gegenüber ‚Cycle News‘ an das Saisonauftaktwochenende, das nur einen Tag nach dem Gewinn der Superpole zum Albtraum wurde: Sturz in Lauf eins, der für den ohnehin schon von Magenkrämpfen geplagten Routinier aus Barcelona mit einer Gehirnerschütterung endete. Auch die linke Schulter wurde in Mitleidenschaft gezogen. Checa verbrachte eine Nacht im Krankenhaus.

Nachdem der Ex-Weltmeister auch in Alcaniz und Assen die mangelnde Spitzenleistung der Panigale anprangerte und den Nachteil in seiner Rückschau auf die Saison mit „es fehlen 30 PS“ beziffert, setzte sich das Seuchenjahr fort. Beim Ducati-Heimspiel Anfang Mai in Monza führten starke Schmerzen in der Schulter dazu, dass Checa die beiden Rennen im Königlichen Park auslassen musste.

Doch der 40-Jährige gab noch nicht auf, rappelte sich stattdessen noch einmal auf, nur um auch bei den folgenden Rennen in Donington, Portimao, Imola, Moskau, Silverstone und auf dem Nürburgring hinterherzufahren. Im September dann Checas wilder Highsider im ersten Freien Training in Istanbul, bei dem er sich Hüfte brach.

Kurz darauf erklärte der Spanier seinen Rücktritt vom aktiven Rennsport und blickt auf eine enttäuschende letzte Saison zurück: „Schon als wir in der Frühphase der Saison im Motorland Aragon testen waren, wurde mir klar, dass das Jahr keine sportliche, sondern vielmehr eine technische Herausforderung werden würde. Es fehlen 30 PS. Das ist gewaltig.“ Trotz der körperlichen und seelischen Blessuren, die er sich im Jahr 2013 abholte, ist Checa rückblickend froh, das Abenteuer Panigale „wenigstens versucht zu haben, denn anderenfalls würde ich mich jetzt vielleicht fragen, was möglich gewesen wäre“.

Mit Einsätzen als Testfahrer könnte der Spanier dem Ducati-Werksteam, für das in der Superbike-Saison 2014 Chaz Davies und Davide Giugliano in den Lenker greifen, auch nach seinem Rücktritt zur Seite stehen. „Wir haben noch nicht abschließend entschieden, welche Rolle ich einnehmen werde. Botschafter? Testfahrer? Wir werden sehen“, so Checa, der der Ducati-Familie so oder so erhalten bleibt.

Text von Sebastian Fränzschky

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