KTM ist wie geplant in der MotoGP-Saison 2025 am Start
(Motorsport-Total.com) – Über den Winter wurde auch in den Büros von MotoGP-Promoter Dorna Sports in Barcelona die Situation um das Insolvenzverfahren der KTM AG aufmerksam beobachtet.
Schließlich haben die Gläubiger dem Sanierungsplan zugestimmt. Das österreichische Unternehmen wird weitergeführt, auch wenn neue Investoren der Öffentlichkeit noch nicht vorgestellt wurden.
In Mattighofen bereitet man sich nach dreimonatiger Betriebspause wieder auf das Hochfahren der Produktion vor. Ermöglicht wurde dies durch eine erste Finanzspritze in Höhe von 50 Millionen Euro durch Miteigentümer Bajaj aus Indien.
Am kommenden Montag, dem 17. März, sollen die vier Produktionslinien zumindest im Einschichtbetrieb wieder anlaufen. Bis Ende März werden weitere 100 Millionen Euro benötigt, um den Betrieb bis Ende Mai abzusichern.
Das MotoGP-Projekt, das teuerste Motorsportprogramm von KTM, wurde über den Winter wie geplant fortgeführt. KTM war beim Saisonauftakt in Thailand mit beiden Teams und den vier Stammfahrern am Start.
„Ich war besorgt“, sagt Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta in einem Interview mit Motosprint, „weil es mir nicht gefällt, wenn ein Unternehmen in eine solche Situation gerät.“ Die Gefahr, dass die MotoGP zwei Teams verlieren könnte, ist gebannt.
Deswegen meint Ezpeleta: „Ich bin keineswegs besorgt um den Rennsportbereich und die Teilnahme der Marke an der MotoGP – absolut nicht! Im Gegenteil: Wir verhandeln derzeit mit der KTM-Gruppe über die Verlängerung des Vertrags für den Zeitraum von 2027 bis 2031.“
Der Blick ist also in die Zukunft gerichtet. Für die Dorna steht demnächst eine weitere wichtige Entscheidung an, denn die EU-Kommission muss noch der Übernahme durch Liberty Media zustimmen.
Ursprünglich sollte die Übernahme bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Die EU kündigte jedoch eine vertiefende Untersuchung an, um zu klären, ob der Kauf des MotoGP-Rechteinhabers Dorna durch den Formel-1-Besitzer gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstößt.
Ezpeleta zeigt sich aber nicht besorgt: „Alles läuft weiter. Wir müssen auf die Genehmigung der Europäischen Union in Bezug auf die Frage der marktbeherrschenden Stellung warten. Diese Entscheidung soll bis Juni fallen. Es handelt sich um eine rechtliche Angelegenheit.“
Liberty Media sorgt für Interesse von Investoren
Das Interesse von Liberty Media an der MotoGP hat im Hintergrund auch schon für neue Entwicklungen gesorgt. Denn der Boom der Formel 1 hat gezeigt, dass die MotoGP Wachstumspotenzial hat – insbesondere in den USA.
So sprach KTM-Motorsportchef Pit Beirer im Rahmen der Teampräsentation Ende Januar über eine interessante Entwicklung: „Seit das Thema Liberty Media ins Gespräch gebracht wurde, interessieren sich Investoren für Anteile an einer Rennabteilung.“
„Früher haben wir diesbezüglich neidisch auf die Formel 1 geblickt. Das ist eine interessante Entwicklung, wie man eine MotoGP-Rennabteilung in Zukunft auch als Business-Case in einer Firma präsentieren kann – und nicht nur als Investment, um die Marke zu bewerben.“
„Wenn man natürlich mit Investoren und noch stärkeren Sponsoren dieses [eigene] Budget verkleinern kann, dann kann das in Zukunft eine gesündere Nummer werden. Das ist auch Teil unserer Hausaufgabe [die Kosten zu senken] gewesen. Wir arbeiten daran.“
Außerdem kündigte Beirer an: „Es sind mehr als vielversprechende Gespräche, und wir werden in der ersten Saisonhälfte etwas präsentieren.“ Wann ist damit zu rechnen? „Das ist nicht so einfach, da wir in diese Firma eingebettet sind. Da muss man Hausaufgaben erledigen.“
„Diese Gespräche mussten professionell vorbereitet werden. Das wird noch etwas dauern. Für Liberty Media lässt die Genehmigung aus Brüssel auch noch auf sich warten. Das gibt uns auch etwas Zeit, alles sauber fertigzumachen.“
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare