© Honda - Casey Stoner

© Honda - In den ersten Runden geht Casey Stoner besonders aggressiv zu Werke

Die Kritik an den Reifen in der MotoGP reißt nicht ab. Die Einheitsreifen von Bridgestone werden von Fans und Fahrern kritisiert. Durch die Charakteristik der japanischen Pneus waren die Rennen in der Vergangenheit nicht besonders spannend. Zudem beklagen zahlreiche Piloten ein kritisches Aufwärmverhalten, das zu unvorhersehbaren Stürzen führt.

Casey Stoner kommt mit den Reifen offensichtlich am besten zurecht. Durch eine sehr aggressive Aufwärmprozedur markiert der Australier oft schon im ersten gezeiteten Umlauf Fabelzeiten. Doch auch Nicky Hayden hat einen eigenen Stil entwickelt, die eigenwilligen Pneus auf Temperatur zu bringen. „Nicky und ich kommen vom Dirt Track“, erklärt Stoner den Kollegen von ‚MotoMatters.com‘ und fügt hinzu: „Uns verunsichert es nicht, wenn sich das Motorrad bewegt und etwas herumrutscht.“

„Manchmal ist es, besonders mit der Ducati, etwas schwierig, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Es dauert länger als bei anderen Motorrädern“, analysiert Stoner. „Wenn man stärker attackiert, wärmen sich die Reifen schneller auf. Deshalb kann man die Reifen in der gleichen Zeit aufwärmen.“

„Aber ich habe gemerkt, dass ich mir auf der Honda Zeit lassen kann, wenn ich die Reifen aufwärme. Ich weiß, dass sie auf Temperatur kommen“, schildert der MotoGP-Weltmeister. „Wenn ich auf der Ducati in den ersten Runden nicht so stark attackiert hätte, wären sie nie so richtig auf Temperatur gekommen. Wir hatten immer zu kämpfen.“

„Die Bridgestone-Reifen sind seltsam. Manchmal sind sie sehr gut, wenn man die ersten Runden dreht. Auf der ersten halben Runde fühlen sie sich toll an. Silverstone ist ein perfektes Beispiel: Wir fahren raus und innerhalb einer halben Runde sind sie großartig. In der zweiten Hälfte der Runde brechen sie dann ein. Wahrscheinlich kühlen sie wieder ab. Auch wenn man richtig Druck macht, kühlen sie ab“, rätselt Stoner.

„Die Funktionsweise der Reifen ist also etwas seltsam“, unterstreicht der Honda-Werkspilot. „Als ich 2007 und 2008 mit den Reifen gefahren bin, waren sie nicht gerade gut. Wir hatten im Vergleich zu Michelin mehr zu kämpfen beim Aufwärmen. Aber es war nicht so schlimm wie jetzt.“

„Ich vermute, sie versuchen, Kosten zu sparen. Sie müssen sie wohl so bauen, damit sie durchhalten. Es geht ja nicht nur darum, eine Renndistanz zu beenden sondern eine hohe Laufleistung für Tests zu ermöglichen“, erläutert der zweifache MotoGP-Champion.

„Wenn man nicht so hart bremst, dass man beinahe die Karkasse kaputt macht und viel Druck auf den Reifen bringt, arbeiten sie einfach nicht. Man bekommt kein Gefühl. Aber wenn man ihnen zwei oder drei Runden gibt und dann langsam und progressiv schneller wird, ist es gut. Dann bekommt man sie auf Temperatur“, berichtet er. „Die Ausnahme sind Strecken, auf denen wir eine Seite nicht hart genug fordern.“

Text von Sebastian Fränzschky

Motorsport-Total.com
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