(Motorsport-Total.com) – Jorge Martins Traum vom Aufstieg ins Ducati-Werksteam platzte beim Rennwochenende in Mugello.
Als die MotoGP Anfang Juni in der Toskana gastierte, wurde hinter den Kulissen klar, dass Marc Marquez den Vorzug erhält. Martin zog die Konsequenz, indem er bei Aprilia unterschrieb. Nach dem Saisonfinale in Barcelona beendet er die vierjährige Zusammenarbeit mit Ducati.
Laut Ex-Weltmeister Casey Stoner hätte sich Ducati für Jorge Martin und nicht für Marc Marquez entscheiden sollen. Gegenüber der Gazzetta dello Sport sprach Stoner über die Ducati-Entscheidung, zeigte ein gewisses Verständnis, betonte aber, dass er sich nicht für Marquez entschieden hätte.
„Ich verstehe die Entscheidung in vielerlei Hinsicht. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass sie richtig ist“, kommentiert Stoner. „Wenn man Fahrer hat, die alles geben und unter den 22 Fahrern herausstechen, und dann einer kommt, der deinen Platz erhält, dann ist das nicht richtig, denke ich.“
„Ich denke, Marc hätte in einem anderen Team eine Werksmaschine erhalten können. Es ist nicht richtig, dass sie ihn gewählt haben und nicht Martin“, wird Stoner zitiert. Mit Marc Marquez und Noch-Champion Francesco Bagnaia wird Ducati in der MotoGP 2025 über eine schlagkräftige Kombination verfügen.
Auf welche Seite schlägt sich Ducati in der MotoGP 2025?
Doch wird das neue Ducati-Teamduell so harmonisch ablaufen wie es in den zurückliegenden Jahren der Fall war? Stoner erwartet, dass Ducati eine entscheidende Rolle spielen wird, wie sich die Situation innerhalb des Werksteams entwickelt.
„Es hängt davon ab, wie sich Ducati verhält. Ich denke, dass ‚Pecco‘ mental stark genug ist, um die Situation zu kontrollieren. Es wird eine Frage sein, wen Ducati mehr schützen möchte“, grübelt Stoner. Der Australier erwartet, dass die Fahrer ein gewissen „Chaos kreieren“, damit die Dinge im Team in eine „bestimmte Richtung“ laufen.
„Es wird sich herausstellen, wie Ducati mit der Situation umgehen wird und wen sie auswählen. Sie müssen sich so neutral wie möglich verhalten, ansonsten wird es ein Problem geben“, prophezeit Stoner.
Casey Stoner schwärmt von Francesco Bagnaias Entwicklung
Am bevorstehenden Wochenende wird sich entscheiden, ob Bagnaia seinen Titel verteidigt oder ob Martin als Weltmeister zu Aprilia wechselt. Bagnaia geht mit 24 Punkten Rückstand ins finale MotoGP-Wochenende und ist somit auf das Pech seines Gegners angewiesen.
Dass Bagnaia in der Meisterschaft zurückliegt, ist auf die vielen Stürze zurückzuführen. Denn mit Blick auf die Siege in diesem Jahr liegt der Titelverteidiger klar vorn. Bagnaia hat beim zurückliegenden Grand Prix in Sepang seinen zehnten Saisonsieg sichergestellt und es damit in einen elitären Club geschafft.
Bisher haben nur Giacomo Agostini, Mick Doohan, Valentino Rossi, Marc Marquez und Casey Stoner mehr als zehn Grands Prix in einer Saison gewonnen. „Er verdient es. In den vergangenen Saisons konnten wir sehen, dass sich ‚Pecco‘ konstant weiterentwickelt hat“, lobt Stoner den Noch-Weltmeister.
„Ducatis Ergebnisse sind generell besser, doch im Vergleich zu den anderen Fahrern ist er derjenige, der öfter gewinnt. Man sollte ihn nicht unterschätzen. Es sind echte Siege, keine Sprintsiege. Es ist beeindruckend, was er in diesem Jahr geleistet hat“, staunt Stoner über die Klasse des WM-Zweiten.
Text von Sebastian Fränzschky
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