Motorradmagazin » Racing » Casey Stoner erklärt seinen Fahrstil
Die Bridgestone-Einheitsreifen haben es in der MotoGP alles andere als leicht. An den Hinterrädern der Prototypen reißen etwa 250 PS. Während Jorge Lorenzo und Valentino Rossi mit ihren runden und weichen Linien die Belastungen minimal halten, geht Weltmeister Casey Stoner ganz anders zu Werke. Legendär sind seine Slides in Phillip Island oder auch Valencia, bei denen er am Hinterrad seiner Honda kontrolliert Schlupf zulässt.
„Es funktioniert nicht in allen Kurven. Zudem kann es einen auch erschrecken“, erklärt der Australier. „Wenn man einen kleinen Fehler macht, wenn man gerade rutscht, dann kann sich das auf den Kurvenausgang auswirken. Man benötigt viel Vertrauen und muss genau wissen, wie sich das Motorrad verhält.“
Nervös macht ihn das nicht: „Der Puls erhöht sich nur, wenn man einen Fehler gemacht hat und ungewollt gerutscht ist. Normalerweise hat man alles unter Kontrolle. Man macht das ja mit Absicht. Es ist nichts, was einfach so passiert“, stellt Stoner klar. „Es ist ein schmaler Grat und manchmal fehlt nicht viel, um abzufliegen.“
„Es ist schwierig zu erklären. Mich haben viele Leute gebeten, es zu erklären. Man weiß, wann es geht und wann es nicht geht. Es gibt nicht viele Fahrer, die dazu in der Lage sind, besonders wenn es darum geht, dadurch schneller zu sein. Viele können mit einem Motorrad rutschen, aber sind dadurch nicht schneller. Es ist komplex“, so der MotoGP-Weltmeister von 2011.
Eine allgemeine Anleitung kann Stoner nicht geben. „Jede Situation ist anders. Jede Kurve unterscheidet sich von einer anderen“, schildert er und beschreibt: „Manchmal muss man viel Druck aufs Vorderrad ausüben, damit die Front einlenkt und dadurch das Heck leicht wird und mitzieht. In anderen Fällen muss man sich mit Gefühl hineinbremsen. Wenn man das übertreibt, endet es in einem Highsider.“
Doch auch die folgende Kurve ist nicht unbedeutend: „Nach Kurve drei in Phillip Island kommt eine Rechtskurve. Für die muss man sich vorbereiten. Man muss die Kurvengeschwindigkeit aufrechterhalten und eine enge Linie fahren, um für die kommende Kurve bereit zu sein.“
„Es gibt für verschiedene Kurven verschiedene Techniken. Unglücklicherweise ist es heutzutage nicht immer die schnellste Art und Weise, durch die Kurve zu rutschen“, bedauert der Honda-Werkspilot. „Aber in manchen Kurven funktioniert es.“
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare