(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez befand sich in der MotoGP-Saison 2019 in Topform und holte sich souverän seinen achten WM-Titel.
Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Marquez die wichtigsten Statistiken anführt. Doch ein Sturz im Sommer 2020 in Jerez warf den Spanier weit zurück.
Nach einer langen Genesungspause suchte Marquez in diesem Jahr nach seiner Form und musste nach dem Sieg in Misano einen weiteren Rückschlag verkraften. Bei einem Trainingssturz zog sich der Honda-Pilot eine Augenverletzung zu.
Vorgänger Casey Stoner weiß aus eigener Erfahrung, wie nah Siege und Niederlagen beieinander liegen. „Verletzungen gehören zum Rennsport dazu und sind ein Teil davon. Doch ich denke, dass es mir und Marc leicht fiel, die Gedanken daran zu verdrängen“, bemerkt der Australier, der Ende 2012 bei Repsol-Honda Platz für Marquez machte.
Casey Stoner warnt, dass man „Fehler nicht ständig wiederholen“ darf
„Wir alle machen Fehler, wir alle attackieren zu hart und stürzen. Das gehört nun einmal zum Rennsport dazu. Man versucht, das Maximum aus sich und aus dem Motorrad herauszuholen. Man muss daraus lernen und darf diese Fehler nicht ständig wiederholen. Das ist am wichtigsten“, betont Stoner.
„Wenn ich in einem Training einen Sturz hatte, dann hielt mich nichts davon ab, mit dem zweiten Motorrad erneut rauszufahren. Sofern die Abstimmung ähnlich war, konnte ich meist schneller fahren, weil ich wusste, wo ich welchen Fehler gemacht habe“, erinnert sich der Ausnahmekönner. „Ich war nie besorgt. Natürlich wollte ich nie stürzen, doch meine eigenen Fehler haben mich nicht verunsichert.“
Welche Hürden Marc Marquez meistern muss
„Marcs Situation ist anders“, erkennt Stoner. „Hinter ihm liegt eine lange Genesung mit vielen Komplikationen. Das wirkt sich natürlich aus. Es wird Zeit nötig sein, bis er körperlich und mental wieder fit ist. Die Leute unterschätzen immer, wie lange es dauert, bis man körperlich wieder richtig fit ist.“
„Die Muskeln bauen so schnell ab, wenn sie nicht benutzt werden“, erklärt Stoner und fügt hinzu: „Es gibt keinen Ersatz für das Fahren mit einer MotoGP-Maschine, egal wie viel man trainiert. Selbst ein Superbike kommt nicht ansatzweise an das heran, was man auf einem MotoGP-Bike erlebt.“
„Wenn man nicht fährt, dann bauen sich auch nicht die spezifischen Muskeln auf. Es ist Zeit nötig“, schildert Stoner. Doch nicht nur die körperlichen Folgen sind ein Problem. „Dann gibt es noch die Angst, sich erneut so zu verletzen. Es ist unmöglich, sich vorzustellen, was Marc durchmachen muss“, bemerkt Stoner.
Text von Sebastian Fränzschky
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