Ex-Champion Casey Stoner zog sich nach der Saison 2012 im Alter von 27 Jahren aus der MotoGP zurück. Von 2006 bis 2012 gewann der Ausnahmekönner 38 Grand Prix und sicherte sich zwei Fahrertitel. Doch über die Jahre verlor die MotoGP den Reiz. Zahlreiche Medientermine und die elektronische Fahrhilfen trübten den Spaß und brachten Stoner dazu, die Königsklasse zu verlassen.

Casey Stoner - © Repsol

© Repsol – Ex-Champion Casey Stoner bereiten die Tests für HRC nur bedingt Freude

Stoner bereut den Rücktritt nicht. Komplett zufrieden ist er mit seinen Entscheidungen aber nicht: „Manchmal schaue ich zurück und überlege mir, was ich hätte besser machen können. Doch ich hätte auch schlechtere Entscheidungen treffen können“, verrät er auf ‚Issuu.com‘. Eine Rückkehr ist ausgeschlossen: „Ich habe überhaupt keinen Drang, wieder zurückzukommen.“

Verantwortlich für das fehlende Interesse sind die mit Elektronik vollgestopften MotoGP-Maschinen: „Die Motorräder bereiten durch die Elektronik und die anderen Dinge nicht mehr so viel Spaß beim Fahren“, stellt der Australier klar, der die gleiche Meinung wie Erzfeind Valentino Rossi vertritt: „Als sich Valentino beschwerte, gab es kaum Elektronikhilfen. Heutzutage kann man mit dem Motorrad nicht mehr quer fahren oder es ist ziemlich schwierig. Alles muss unter Kontrolle sein.“

„Wenn man sich nicht daran hält, dann wird man von den Ingenieuren gebeten, das Hinterrad nicht so stark durchdrehen zu lassen. Das ist Mist. Ich möchte ein wildes Motorrad fahren und genieße es, mit meiner Enduro oder Motocross-Maschine zu fahren. Echte Motorräder zu fahren ist mein Ding“, betont Stoner, der sein Verlangen durch die Testarbeit für HRC stillt.

Doch selbst die Tests bereiten dem Weltmeister von 2007 und 2011 nur bedingt Freude: „Das Testen fühlt sich ehrlich gesagt wie ein Job an. Es macht nicht besonders viel Spaß“, erklärt er und erinnert sich an den Sepang-Test: „Wir erarbeiten kein Setup, mit dem ich mich richtig wohl fühle. Beim vergangenen Test haben wir lediglich die Federvorspannung am Heck um einen halben Millimeter angepasst. Mehr nicht. Es war die einzige Setupänderung, die wir an den drei Tagen gemacht haben.“

„Das Motorrad war nicht besonders toll, aber es war fahrbar. Der Kurs war dreckig und schmutzig. Wir verbrachten zwei Tage damit, den Kurs sauber zu fahren, bis es akzeptabel war. Es bereitete mir also nicht allzu viel Spaß. Zudem konnte ich das Motorrad nicht so abstimmen, dass es das macht, was ich will. Doch es reichte, um Daten zu sammeln und Dinge miteinander zu vergleichen“, so Stoner.

Text von Sebastian Fränzschky

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