Ikonisch: Die Werks-Honda, mit der Colin Edwards die Superbike-WM gewann

(Motorsport-Total.com) – Das Ende der Zusammenarbeit von Repsol und Honda in der MotoGP öffnet die Tür für einen anderen Mineralöl-Giganten.

Ende Oktober sickerte durch, dass die BP-Tochter Castrol vor einem Vertragsabschluss steht und damit Nachfolger von Repsol wird. Vermittelt wurde der Deal durch LCR-Teamchef Lucio Cecchinello, der bereits seit knapp zehn Jahren mit Castrol zusammenarbeitet.

„Castrol war immer sehr eindeutig mir gegenüber. Seit dem Beginn der Zusammenarbeit in der Saison 2015 sagten sie, dass sie sich mit Honda verbünden möchten, wenn Repsol eines Tages die Zusammenarbeit beendet“, verrät Cecchinello im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Total.com.

„Die Marke Castrol hatte in der Vergangenheit eine sehr große Strahlkraft. Und diese möchten wir zurückbringen. Diese Chance wollten wir nicht verpassen. Als sich die Möglichkeit bot, brachte ich die entscheidenden Leute zusammen“, berichtet der LCR-Teammanager, der weiterhin mit Castrol zusammenarbeiten möchte. „Es wird sich nicht auf das Sponsoring meines Teams auswirken“, ist der Italiener überzeugt.

In der zurückliegenden Saison fuhr Honda-Neuzugang Johann Zarco bei LCR mit der ikonischen Castrol-Lackierung und beendete die Saison als bester der vier Honda-Piloten. Mit Blick in die Zukunft wird eine enge Zusammenarbeit mit einem Mineralölkonzern immer bedeutender, denn ab 2027 kommen vollsynthetische Kraftstoffe zum Einsatz, deren Entwicklung über Sieg oder Niederlage entscheiden kann.

Warum internationale Sponsoren für Lucio Cecchinello sehr wichtig sind
Immer wieder neue Sponsoren an Land zu ziehen, zählt zu den großen Stärken von LCR-Teamchef Cecchinello. Der Italiener bedankt sich in erster Linie bei Honda. Seit der Ausweitung auf zwei Fahrer erhält das LCR-Team eine großzügige Unterstützung von HRC.

„Honda ist unser größter Unterstützer“, bestätigt Cecchinello. „In der Vergangenheit hatten wir immer ein Ein-Fahrer-Team. Honda bezahlt die rechte Seite unserer Box. Die linke Seite der Box ist komplett unabhängig. Ich bin ein Kunde von Honda. Weil sie uns auch bei der Entwicklung des Motorrads benötigen, erhalten wir die jüngsten Entwicklungen. Deshalb ist es eine Win-Win-Situation.“

„Für meine Seite der Box muss ich Sponsoren auftreiben. Genau genommen suche ich auch einige Sponsoren für die andere Seite, weil uns Honda nur zum Teil unterstützt. Es ist nicht einfach, doch bisher konnten wir
unser Budget immer zusammenbringen“, erklärt Cecchinello.

Während andere Teams immer wieder wechselnde Sponsoren haben, kann Cecchinello seit vielen Jahren auf bekannte Marken zählen. „Der Schlüssel ist, mit weltweiten Unternehmen zusammenzuarbeiten“, nennt Cecchinello sein Geheimnis.

„Givi verkauft seine Produkte weltweit und Castrol auch. Honda verkauft seine Motorräder ebenfalls auf der ganzen Welt. Wenn man Sponsoren hat, die ihre Produkte weltweit vertreiben, dann reduziert sich das Risiko, Budgetkürzungen hinnehmen zu müssen. Sicher gibt es immer Märkte, die Krisen durchleben, wie es aktuell in Europa der Fall ist. Doch dann gibt es andere Märkte, wie Indien, China oder Südamerika, in denen es richtig gut läuft“, erklärt der LCR-Teamchef.

In der MotoGP-Saison 2025 schickt er erneut Johann Zarco an den Start. Die von Honda stark subventionierte zweite LCR-Honda wird im kommenden Jahr vom Thailänder Somkiat Chantra pilotiert, der den Platz von Takaaki Nakagami übernimmt.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

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