Durch die Kooperation mit dem neuen Hauptsponsor CWM kann LCR sein Programm in der MotoGP in der kommenden Saison aufstocken. Aus Spekulationen, das Team könne neben der Satelliten-Honda nächstes Jahr noch ein zweites Motorrad einsetzen, wurden nun Fakten, die Teamchef Luccio Cecchinello bestätigt: „Wir werden eine Werks-Maschine und dann ein zweites Motorrad nach Open-Reglement einsetzen“, sagt der Italiener im Interview mit ‚MotoGP.com.‘
Wer dieses Open-Motorrad, bei dem es sich um eine Honda RCV1000R handeln wird, fahren soll, steht laut Cecchinello noch nicht fest. Ein möglicher Kandidat wäre Moto3-Pilot Jack Miller, über dessen direkten Aufstieg in die MotoGP seit einiger Zeit spekuliert wird. „Honda ist offenbar an Jack Miller herangetreten“, sagt Cecchinello, „aber ich kenne den Stand der Verhandlungen nicht.“
„Sobald unser Programm definiert ist, liegt es an der HRC, ihn auf eine der möglichen Positionen zu platzieren. LCR wäre eine dieser Möglichkeiten, aber diese Entscheidung liegt an den Leuten, die da involviert sind“, erklärt Cecchinello. Priorität habe jedoch der Einsatz des Factory-Bikes, welches in der kommenden Saison von Cal Crutchlow gefahren werden wird. Der Brite löst bei LCR Stefan Bradl ab, der sich mit seinem Zögern bei den Italienern ausmanövriert hatte.
„Der Sponsor hat klar gemacht, dass sie mit Stefan Bradl weiter machen würden. Ihm haben wir Ende Juni ein Angebot gemacht. Er sagte uns aber, dass er mehr Zeit bräuchte, denn er wolle alle Möglichkeiten in Betracht ziehen“, so Cecchinello. „Ich habe gemerkt, dass sein Interesse nachgelassen hat und ich wollte das Interesse unseres neuen Sponsors nicht riskieren“, begründet der Italiener die Entscheidung gegen den Deutschen, für den er trotz der bevorstehenden Trennung warme Worte findet.
„LCR gibt es seit 1996 und ohne Zweifel ist Stefan der Fahrer, mit dem wir am besten gearbeitet haben“, lobt Cecchinello den Deutschen. „Er ist sehr ernst, präzise und sensibel, er hat gezeigt, dass er ein Motorrad entwickeln kann und hat konstante Resultate eingefahren.“ In vielen Fällen habe er gute Punkte heim geholt und sei nicht gestürzt oder habe nichts heim gebracht. „Er hat mir viele Emotionen bereitet und ich hoffe, dass da vor Jahresende noch ein paar kommen“, so der Teamchef. „Er ist ein Fahrer, der mir immer ans Herz gewachsen bleibt.“
Dennoch ist Bradl am Ende der Saison Geschichte, während die Zukunft von LCR Crutchlow heißt. Obwohl dieser in der Saison 2014 bei Ducati allenfalls durchwachsene Leistungen zeigt, ist Cecchinello vom Briten überzeugt. „2013 hatte Cal eine exzellente Saison, holte vier Podeste und zwei Pole-Positions. Daher glaubte ich, dass er eine wirkliche Alternative zu Stefan sein könnte“, so Cecchinello. „Ich glaube, dass unser Team mit ihm wieder auf das höchste Level kommen kann. Das ist das Ziel, vorn bei den Besten der besten zu sein.“
Text von Markus Lüttgens
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