(Motorsport-Total.com) – An diesem Wochenende wird es für Pol Espargaro ernst.
Auf dem Losail-Circuit in Katar testet der Spanier erstmals die Honda. Mit Spannung wird erwartet, wie rasch sich Espargaro von der KTM auf die RC213V umgewöhnen kann und wie er mit dem neuen Motorrad zurechtkommt.
Mit lediglich fünf Testtagen auf der gleichen Strecke hat Espargaro nicht viele Möglichkeiten, um die Honda kennenzulernen. „Ich denke nicht, dass er sich so ein Jahr leisten kann wie Lorenzo“, meint LCR-Teamchef Lucio Cecchinello bei ‚GPOne.com‘.
Der Italiener glaubt, dass sich Espargaro rasch mit der RC213V anfreunden wird: „Pol kommt von der KTM. Das ist ein Motorrad, das der Honda sehr ähnlich ist – schwierig zu fahren mit einem Motor, der nicht so sanft ist.“
„Er wird weniger Schwierigkeiten haben, sich an die Honda anzupassen, als es bei Lorenzo der Fall war, der einen anderen Fahrstil hat. Die Honda und die KTM müssen etwas aggressiver pilotiert werden. Pol hat einen Vorteil, denn er ist es bereits gewöhnt.“
Im Gegensatz zu Lorenzo stößt Espargaro körperlich zu 100 Prozent fit und topmotiviert zu Honda. Neben dem Motorrad muss sich Espargaro auch an ein neues Umfeld gewöhnen, denn sein Crew-Chief wird Ramon Aurin sein. Er übernimmt praktisch die Mannschaft von Alex Marquez.
„Ich hätte gerne mein ganzes KTM-Team mitgebracht. Nach vier Jahren waren wir wie eine Familie“, spricht Espargaro seine ehemalige Crew rund um Paul Trevathan an, die in diesem Jahr Miguel Oliveira betreuen wird.
„Sie zu verlassen ist das härteste an meinem Abschied von KTM. Ich verlasse die Menschen, die mir so viel geholfen haben. Auf der anderen Seite haben die Honda-Teammitglieder sehr viel Erfahrung. Einige sind Katalanen und sprechen meine Sprache. Das kann in schwierigen Momenten helfen.“
Ingenieuren wechselt von KTM zu Honda, aber zur Marquez-Crew
Ein bekanntes Gesicht wird Espargaro dennoch in der Honda-Box sehen, denn Jenny Anderson wechselt ebenfalls von KTM zu Honda. Sie wird aber nicht in Espargaros Crew arbeiten, sondern in der Mannschaft von Marc Marquez die Rolle als Dateningenieurin übernehmen.
In den vergangenen Jahren hat der Deutsche Gerold Bucher als Dateningenieur für Marquez gearbeitet. „Jenny kennt mich am besten“, sagt Espargaro. „Sie weiß zu 100 Prozent, was ich brauche, um mich auf dem Motorrad wohlzufühlen.“
„Aus sportlicher Sicht kennt sie mich besser als meine Eltern“, lacht der Spanier. Ihm ist trotzdem bewusst: „Marc wird eine sehr gute Technikerin haben.“ In Katar wird Marc Marquez noch nicht dabei sein. Espargaro wird Stefan Bradl, Takaaki Nakagami und Alex Marquez als Referenz haben.
Er ist zuversichtlich, dass er seine bei KTM gemachte Erfahrung bezüglich Lernprozessen und Entwicklung umsetzen wird können: „Ich muss das Motorrad in kurzer Zeit kennenlernen. Bei den Tests muss ich riskieren und auch Druck auf das Vorderrad bringen.“
„Das wird Stürze bedeuten“, stellt sich Espargaro auf Unfälle ein. „Ich kenne nicht die Limits des Motorrads und werde dafür bezahlen. Aber ich weiß, was ich machen muss. Ich bin bereit, mich diesem Druck zu stellen und will gute Ergebnisse für Honda holen.“
Text von Gerald Dirnbeck
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