Chaz Davies - © Ducati

© Ducati – Chaz Davies holte im Vorjahr mehr Siege als Weltmeister Jonathan Rea

Ende der vergangenen Saison war Ducati-Werkspilot Chaz Davies der mit Abstand stärkste Fahrer im Feld der Superbike-WM.

Der Brite gewann nach dem Ende der Sommerpause alle Trockenrennen, holte aufs Jahr gesehen die meisten Siege, verpasste den WM-Titel aber dennoch. „Es war eine erfolgreiche Saison, doch das große Ziel konnten wir nicht erreichen. Ich habe gemischte Gefühle“, kommentiert der Brite im Gespräch mit ‚BikeLive‘.

In der Sommerpause testete Davies mit seiner Ducati-Crew in Misano und suchte nach einem besseren Gefühl für seine Panigale. Eine Änderung der Geometrie und ein neues Setup lösten die Probleme der ersten Saisonhälfte und machten Davies nahezu unschlagbar. „Das funktionierte bei den anderen Fahrern vermutlich nicht so gut, doch für mich war es genau das richtige. Es vermittelte mir sehr viel Selbstvertrauen“, blickt er zurück.

Es folgten Siege am Lausitzring, in Magny-Cours, Jerez und Losail. „Ich konnte das Motorrad in den Rennen vom Anfang bis zum Ende so fahren, wie ich mir das vorstelle“, bemerkt Davies, der 2017 endlich die Meisterschaft gewinnen möchte. Kawasaki-Pilot Jonathan Rea holte 2015 und 2016 die Superbike-Krone. Sollte sich der Titelverteidiger erneut durchsetzen, dann wäre Rea der erste Fahrer in der Geschichte der Superbike-WM, der drei Mal in Folge die Fahrerwertung gewinnt.

Ducati vs. Kawasaki reloaded
Doch das möchte Davies verhindern. „Es ist wichtig, dass wir in diesem Jahr bei den ersten Rennen keine Punkte verschenken. In den vergangenen Jahren verlor ich bei den beiden ersten Rennen um die 40 Punkte, was wirklich massiv viel ist. Das soll sich nicht wiederholen“, betont der Ducati-Pilot, der keine besonders guten Erinnerungen an Australien und Thailand hat. Doch spätestens ab Aragon müssen die Gegner mit Davies rechnen.

Gespannt sein darf man, ob der WM-Dritte von 2016 seine Dominanz der finalen Rennen in die neue Saison retten kann. „Ich denke, die beiden ersten Strecken unterscheiden sich deutlich von den Kursen, die wir Ende der vergangenen Saison besucht haben“, analysiert der ehemalige Supersport-Champion. „Wir müssen diese Rennen überstehen. Wenn wir in der Lage sind, Rennen zu gewinnen, dann probieren wir es auf jeden Fall. Wir müssen solide Punkte holen.“

„Kawasaki ist erneut unsere Referenz. Sie sind die Weltmeister der vergangenen Jahre. Wir haben sie im Blick, sie haben uns im Blick, auch aufgrund der Fortschritte, die uns Ende 2016 gelangen“, weiß Davies, der in der neuen Saison mit Marco Melandri einen starken und erfahrenen Teamkollegen hat.

„Wir arbeiten gut zusammen, auch wenn unsere Fahrstile nicht identisch sind. Aber wir unterscheiden uns auch von der Statur deutlich. Unsere Kommentare waren aber immer sehr ähnlich – bei diesem Motorrad, aber auch 2013, als wir ein anderes Motorrad fuhren. Das ist wichtig für die Entwicklung“, bemerkt Davies, der bereits bei BMW Melandris Teamkollege war.

Melandri sorgt für teaminternen Druck
„Ich habe mit Marco einen sehr starken Teamkollegen“, betont er und schaut auf die anderen Teams: „Yamaha wird stark sein. Das Aprilia-Paket war immer richtig gut. Savadori ist ein guter Fahrer, Eugene (Laverty) stellte bereits unter Beweis, dass er mit dem Motorrad schnell ist.“ Das Ziel für 2017 ist aber klar: „Alles andere als der Gewinn der Meisterschaft wäre eine Enttäuschung“, stellt Davies klar.

Ein Vorteil könnte die neue Startaufstellung des Sonntagsrennens sein. Davies hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme, im Qualifying auf eine Runde so schnell zu sein wie in den Rennen. Durch die neuen Regeln wird das Ergebnis der Superpole nur für das erste Rennen herangezogen. Die Startaufstellung des zweiten Rennens ergibt sich aus dem Ergebnis des Samstagsrennens. Die Top 3 müssen ab 2017 in umgekehrter Reihenfolge aus der dritten Startreihe ins Rennen gehen.

„Ich habe überhaupt nichts dagegen“, kommentiert Davies, der gut nachvollziehen kann, warum die Superbike-Verantwortlichen das Reglement anpassten: „Unterm Strich verstehe ich, dass es wichtig ist, eine gute Show zu zeigen. Ich bin ziemlich offen, denn in den vergangenen Jahren startete ich oft aus der zweiten oder dritten Reihe. Ich genieße die Rennen und vor allem die ersten Runden. Das ist immer sehr unterhaltsam“, berichtet Davies und hält fest: „Die Starts werden sehr wichtig sein. Dann heißt es, Ellbogen ausfahren in den ersten Runden.“ Beim abschließenden Test auf Phillip Island fuhr Davies die drittschnellste Zeit und war in Schlagdistanz zu Weltmeister Jonathan Rea und Teamkollege Marco Melandri.

Text von Sebastian Fränzschky

Motorsport-Total.com
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