Valentino Rossi und Colin Edwards haben nach dem tödlichen Unfall von Marco Simoncelli eine enore emotionale Last zu tragen. Die beiden hatten am vergangenen Sonntag keine Chance, dem stürzenden Italiener auszuweichen. Rossi und Edwards überrollten den Gresini-Honda-Piloten, spielten in der unfassbaren Tragödie ohne eigenes Verschulden eine Rolle. Neben dem seelischen Schmerz, den diese Situation verursacht, kommen bei Edwards auch noch körperliche Blessuren hinzu.
Währed Rossi seine Ducati nach der Kollision stabilisieren konnte, flog Edwards heftig ins Kiesbett. Der Amerikaner zog sich dabei eine Schulterverletzung zu, die nun doch schlimmer ist als zunächst angenommen. Der Tech-3-Yamaha-Pilot muss am kommenden Dienstag operiert werden. Der Heilungsprozess wird anschließend rund vier Wochen dauern. Somit fällt Edwards für das Saisonfinale der MotoGP in Valencia aus.
„An der oberen Kante meines Oberarmknochens gibt es mehrere kleine Brüche, der darüberliegende Knorpel wurde abgeprengt“, sagt Edwards, der in der kommenden Saison für Forward auf einer Suter-BMW an den Start gehen wird. „Bei der Operation wird der Knorpel wieder auf den Knochen gesetzt. Es sind keine Nerven verletzt. Somit sollte ich in vier Wochen wieder fit sein.“ Edwards entschuldigte sich für seine Abwesenheit bei der Beisetzung von Marco Simoncelli.
„Ich möchte erst einmal allen danken, die mich seit dem Zwischenfall am Sonntag mit aufmunternden Nachrichten unterstützt haben. Das war in dieser unglaublich schwierigen Zeit ein tolles Signal“, erklärt Edwards. „Meine Gedanken sind bei der Familie und den Freunden von Marco. Ich werde ihn vermissen. Die gesamte MotoGP-Szene wird ihn vermissen. Als ich die Beerdigung sah, wünschte ich, ich könnte vor Ort sein. Leider konnte ich aufgrund meiner Verletzungen nicht anreisen.“
„Valentino hat in meinem Namen einige Worte an Marcos Familie übermittelt. Ich möchte ihm dafür danken“, sagt der Texaner. „Man hat Marco einen würdigen Abschied bereitet.“ Edwards lässt sich derzeit in einer Klinik in Houston behandeln. Sein bisheriges Team Tech-3-Yamaha hat erklärt, dass man in Kürze einen Ersatzpiloten für das Saisonfinale in Valencia benennen werde.
Text von Roman Wittemeier
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