© IMS - Auf Colin Edwards wartet mit dem Claiming-Rule-Motorrad noch viel Arbeit

Die Testfahrten in Jerez wurden mit Spannung erwartet, denn erstmals stieg mit Colin Edwards ein erfahrener Pilot auf ein Claiming-Rule-Motorrad. Bislang sind keine großen Kaliber auf den unterschiedlichsten neuen Konstruktionen gefahren. Edwards testete zwei Tage mit der Suter-BMW und erzielte am Mittwoch eine Zeit von 1:43.9 Minuten und am Donnerstag 1:42.6. Seine Qualifying-Zeit Anfang April lautete mit der Tech-3-Yamaha 1:39.895 Minuten.

Die meiste Zeit war Edwards beim Test mit Bridgestone-Reifen Jahrgang 2011 unterwegs. Einen Hinterreifen der neuen Generation konnte der Texaner ausprobieren. An der BMW war ein Elektronikpakt von Bosch installiert. Wie fällt nun das Fazit nach dem ersten Eindruck aus? „Das Motorad war besser als gedacht. Es hat viel mehr Potenzial als wir bisher gezeigt haben“, wird Edwards von ‚Motor Cycle News‘ zitiert.

„Ich bin in meiner Karriere schon auf viele Motorräder gestiegen und habe viele davon zum Funktionieren gebracht. Dieses Motorrad kann funktionieren, aber ich brauche noch viel mehr Zeit damit. Ich bin schon schlechter gestartet. Es ist okay, wenn man ständig testet, aber man muss Lösungen finden. Das versuchen wir für den nächsten Test in Sepang zu schaffen.“

Der 37-Jährige ist mit dem technischen Paket soweit zufrieden, aber die größte Verbesserung muss im Elektronikbereich kommen. „Das Chassis ist abgestimmt, aber hauptsächlich geht es um die Elektronik. Man muss das gesamte Paket zusammenführen“, sagt er gegenüber ‚MotoGP.com‘. „Bei der Elektronik wird das Motorrad mit jeder Änderung besser. Alles wird etwas ruhiger und leichter.“

„Die Elektronik ist der größte Bereich, an dem wir arbeiten müssen. Derzeit kann ich noch nicht mit Vertrauen fahren. Die Werke haben in diesem Bereich einen großen Vorteil. Ich weiß von Yamaha, wie lange es braucht um auf dieses Level zu kommen. Leute wie Valentino, Jorge, Ben und ich haben Informationen geliefert. Wir sind also Jahre zurück. Wenn ich mir die Zeiten ansehe, dann wird es zwei Meisterschaften geben. Hoffentlich können wir die Lücke schließen.“

Generell erinnert Edwards das Motorrad an einen Prototypen aus der Vergangenheit. „Es erinnert mich an 2003, als ich zu Aprilia gewechselt habe. Der Motor war ein Screamer, hatte viel Drehmoment. Irgendjemand hatte das Chassis gebaut, ein anderen den Motor und es wurde ein langes Jahr. Es war damals eines der ersten Motorräder mit ‚Ride-by-Wire‘ und viel Elektronik. Es erinnert mich sehr daran.“

Die Entwicklung des Motorrades wird unaufhörlich weitergehen und die Erfahrung des „Texas Tornado“ ist bei so einem neuen Projekt elementar: „Ich weiß was ich brauche, weiß was ich will und wie ich das Motorrad schneller machen kann. Die Hauptsache ist, dass man jetzt nicht den Fokus verliert und weiter den richtigen Weg verfolgt.“

In die Rundenzeiten will Edwards noch nicht viel hineinlesen. „Ich bin nach Jerez gekommen und wäre mit der Mittwoch-Zeit zufrieden gewesen, denn ich bin noch verletzt. Ich bin am Donnerstag 1:42.6 gefahren. Das war über eine Sekunde schneller. Ich bin relativ zufrieden damit. Prinzipiell wollte ich so lange fahren, bis die Schulter schmerzt. Die Schulter ist nicht perfekt, aber zumindest bin ich hier gefahren und wir haben Zeit, über all das nachzudenken.“

Zum ersten Mal arbeitete Edwards mit seinem neuen Crew-Chief Kor Veldman zusammen, der sich um die Suter-BMM beim Forward-Team kümmern wird. „Ich habe noch nie mit ihm gearbeitet, aber er hat viel Wissen und Erfahrung. Wir kommen auch gut miteinander aus. Ich habe gesehen, dass er weiß worüber er redet. Das ist ein Pluspunkt. Ich bin sehr glücklich mit ihm“, sagt Edwards.

„Wir haben die Welt nicht niedergebrannt, aber wir sind erst bei 65 Prozent. Nun müssen wir arbeiten, um den Rest zu finden.“

Text von Gerald Dirnbeck

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