© Bridgestone - Colin Edwards (5) konnte in Sepang Marco Simoncelli (58) nicht mehr ausweichen

Hätte der tödliche Unfall von Marco Simoncelli beim Grand Prix von Malaysia verhindert werden können? Wie viele Fans und Experten hat sich auch Colin Edwards diese Frage gestellt. Der US-Amerikaner konnte dem in der zweiten Runde des Rennens in Sepang stark nach rechts ziehenden Italiener nicht ausweichen und erfasste Simoncelli mit dem Vorderrad seiner Yamaha M1.

Edwards zog zwar ausgangs der elften Kurve ebenfalls nach rechts, doch bei einer Geschwindigkeit von etwa 170 Kilometern pro Stunde gab es kaum Zeit und Raum für ein erfolgreiche Ausweichmanöver. „Ich habe mich tausendmal gefragt: ‚Was wäre passiert, wenn ich dies oder jenes nicht getan hätte, oder wenn wer anders reagiert hätte?'“, wird der Routinier von ‚Gazetta dello Sport‘ zitiert.

Doch nach Ansicht der Fernsehaufnahmen sei er schnell zu einem eindeutigen Schluss gekommen: „Ich konnte nichts tun, um dem Motorrad auszuweichen.“ Ganz genauso sei es auch Valentino Rossi gegangen, der ebenfalls mit Edwards und Simoncelli zusammenprallte. Edwards trug bei dem Sturz schwere Verletzungen davon, die ihn daran hindern, am kommenden Wochenende in Valencia zu starten.

Stattdessen wird der Texaner, der am Dienstag an der linken Schulter operiert wurde, das Saisonfinale am Fernseher verfolgen und nicht gemeinsam mit dem MotoGP-Fahrerlager Abschied von Simoncelli nehmen. „Es ist hart, einen Freund zu verlieren“, sagt Edwards. „Wir haben einen großen Star verloren. Marco wurde von seinen Fans wegen seiner Persönlichkeit, seines Charakters und seines Charismas sehr geliebt.“

Text von Lennart Schmid

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