(Motorsport-Total.com) – Nach dem vielversprechenden Debüt der Honda CBR1000RR-R Fireblade auf Phillip Island hatte das neu aufgebaute HRC-Team große Hoffnungen, bald mit Alvaro Bautista und Leon Haslam um Podestplätze und Siege kämpfen zu können.
Die Erfahrungen vom Saisonauftakt in Australien versorgten die Ingenieure mit vielen Informationen. Umgesetzt werden konnten diese auf Grund der Coronavirus-Krise aber noch nicht.
„Die aktuelle Situation trifft uns aus sportlicher Sicht sehr stark, weil wir das Training und die Testzeit auf der Strecke benötigen“, kommentiert HRC-Teammanager Jaume Colom im Gespräch mit ‚WorldSBK.com‘. „In Japan wurde die Arbeit fortgeführt, doch hinsichtlich der Maschine und der Entwicklung können wir nichts ausrichten.“
„Bei HRC wird weiter gearbeitet, doch die Arbeit im Büro ist nicht mit der Arbeit an der Strecke zu vergleichen. Die Daten aus Australien wurden analysiert. Es wäre hilfreich, wenn wir jetzt fahren könnten“, bemerkt Colom.
Der Topspeed der neuen Fireblade begeistert
Die Vorstellung beim Saisonauftakt macht Honda Mut: „Wir waren relativ nah an den Spitzenfahrern dran. Leon und Alvaro konnten das beweisen. Doch durch verschiedene Gründe waren die Rennergebnisse nicht so gut wie erhofft.“
„Positiv ist, dass wir ein sehr hohes Potenzial erkennen konnten. Der Topspeed und die Leistung sind sehr gut. Andere Bereiche müssen verbessert werden: das Chassis und die Federelemente. Wir sind nicht weit von den anderen Maschinen entfernt“, stellt der HRC-Teammanager fest.
Bautista und Haslam können nicht wie gewohnt trainieren
Das Honda-Werksduo kann momentan nur eingeschränkt trainieren. In Spanien leidet Alvaro Bautista unter der Ausgangssperre. „Alvaro ist schon einige Tage Zuhause eingesperrt und kann nicht an der frischen Luft trainieren. Leon hatte ein bisschen mehr Zeit, weil die Restriktionen im Vereinigten Königreich später starteten. Doch jetzt trainiert auch er nur noch Zuhause“, berichtet Colom.
„Normalerweise würden sie verschiedene Aktivitäten durchführen, damit ihr Training nicht zu monoton wird. Doch jetzt beschränkt sich das Training auf die grundsätzlichen Dinge, die Zuhause durchgeführt werden können. Sie können nicht ins Fitnessstudio, sie können nicht Motocross fahren und auch nicht Mountainbiken“, bedauert der Honda-Teammanager. „Das kreiert Angst und kann auch anstrengend werden, wenn es eine Weile so bleibt.“
Im Vergleich mit den anderen Werksteams verfügt Honda über das älteste Fahrer-Duo. Doch das ist mit Blick auf das Projekt kein Nachteil. „Es war ein Vorteil, zwei sehr erfahrene Piloten zu haben. Das hilft stark dabei, das Motorrad vorzubereiten“, erklärt Colom.
Ungewissheit vor dem Saisonstart
„Wir wussten nicht, wie stark wir sind, als wir nach Australien reisten. Bei den Vorsaison-Tests konnten wir nicht viel ausrichten, weil das Wetter so schlecht war. Wir hätten gern mehr trainiert, damit wir in Australien ein besser entwickeltes Motorrad gehabt hätten. Das war nicht der Fall. Wir hatten einen bittersüßen Nachgeschmack, als wir auf Phillip Island abreisten“, so der HRC-Manager.
Obwohl Honda bereits im Vorjahr wieder mit HRC-Logos vertreten war, stellt erst die Saison 2020 den wahren Start des neuen Werks-Projekts dar. Vor dem Saisonstart musste das in Spanien ansässige Team eine Reihe von Hürden meistern.
„Wir wussten, dass es nicht einfach wird. Wir haben bei der Logistik bei Null begonnen“, verrät Colom. „Wir haben uns um grundlegende Dinge gekümmert, wie das Material, das Werkzeug und das Personal.“
Text von Sebastian Fränzschky
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