Es hat durchaus etwas Kurioses an sich: Während Andrea Dovizioso und Andrea Iannone in Aragon von Ducati die neue GP14.2 zur Verfügung gestellt bekommen, muss Cal Crutchlow weiterhin mit der „alten“ GP14 Vorlieb nehmen.
Doch am Ende ist es ausgerechnet der scheidende Brite, der in Spanien auf dem Podium landet. Die beiden Italiener stürzen und gehen leer aus.
„Ich denke, dass wir das nach diesem Jahr verdient haben. Wir brauchten einfach einen Motivationsschub“, freut sich Crutchlow und antwortet auf die Frage, was dieser Erfolg bedeutet, in seiner gewohnt sarkastischen Art: „Jetzt werde ich die nächsten drei Rennen gewinnen. Das war sowieso der Plan: Ein Podium bedeutet, dass ich jetzt ganz vorne mitfahren kann.“
Eine ernsthafte Analyse liefert der Drittplatzierte allerdings auch noch ab: „Mit dem Start war ich ehrlich gesagt nicht sehr zufrieden. Ich hatte das Gefühl, dass die Pace noch etwas besser hätte sein können. Ich rutschte hinten viel und konnte in der Gruppe mit Pol, Bradl, Bautista und Aleix bleiben. Trotzdem dachte ich, dass ich eigentlich schneller sein könnte. Am Kurvenausgang der Gegengeraden fehlte uns Geschwindigkeit, aber trotzdem bin ich mit diesem Wochenende zufrieden.“
„Heute Morgen fand ich ein gutes Regensetup und ging nie ein Risiko ein. Im Rennen kam ich zum richtigen Zeitpunkt rein. Ich ließ Bradley vorbei, denn ich konnte den Kerl vor mir nicht sehen. Bradley ging auf den Slicks eine Menge Risiko ein, um mich einzuholen. Also dachte ich mir, dass ich ihn vorbeilassen und abwarten würde, ob er an die Box geht. Als er das machte, tat ich das auch.“
Crutchlow mit Platz drei zufrieden
„Am Boxenausgang habe ich in gleich wieder überholt, die Jungs haben beim Wechsel einen guten Job gemacht. Ich konnte wegziehen und meine Pace war im Regen so gut, dass ich Aleix in der letzten Kurve sogar noch einholen konnte“, berichtet der Brite, der den Open-Pilot am Ende allerdings nicht mehr überholen konnte: „Ehrlich gesagt bin ich mit dem Podium zufrieden, denn so einen Bonus hatte ich im ganzen Jahr noch nicht. Deshalb bin ich auch mit dem dritten Platz zufrieden.“
„Wir konnten mit Bradl, Pol und Aleix fahren, und in manchen Rennen waren wir 20 Sekunden nach ihnen ins Ziel gekommen. Es war auf jeden Fall ein gutes Wochenende und hoffentlich können wir die positiven Aspekte mit in die nächsten drei Rennen nehmen“, sagt Crutchlow weiter und antwortet auf die Frage, ob man das Rennen auch auf Slicks hätte beenden können „Keine Chance. Ich denke, dass jeder, der eine Runde länger draußen geblieben ist, gestürzt ist. Petrucci wäre auf Slicks fast direkt vor mir gestürzt. Es war unmöglich.“
Nun erwartet er von seinem Team „vor allem eine große Feier. Die Moral in meiner Garage ist noch immer fantastisch, obwohl ich das Team am Ende des Jahres verlassen werde.“ Gleichzeitig habe er Verständnis dafür, dass „sie mir keine neuen Teile zur Verfügung stellen, denn das hat keinen Sinn für sie. Trotzdem arbeitet das Team sehr hart für mich und im Parc Ferme habe ich Gigi (Luigi Dall’Inga, Ducati-Corse-Chef; Anm. d. Red.) nur um eine Sache gebeten. Hoffentlich bekomme ich die.“ Worum es dabei geht, will Crutchlow allerdings auch auf Nachfrage nicht verraten.
Text von Ruben Zimmermann
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