LCR ersetzte Stefan Bradl Ende 2014 mit Cal Crutchlow. Nach drei Jahren verließ der Zahlinger das private Honda-Team von Lucio Cecchinello und wechselte zu Forward. Crutchlow kam nach nur einer Saison als Ducati-Werkspilot zu LCR und schaffte es bereits in seiner Debütsaison im dritten Rennen mit der Honda RC213V aufs Podium. Im vergangenen Jahr folgten zwei Laufsiege in Brünn und auf Phillip Island.
Der Brite genießt die Arbeit mit dem LCR-Team: „Lucio ist großartig. In unserer ersten gemeinsamen Saison war es etwas schwieriger. Jetzt versteht er mich besser als Fahrer und als Mensch. Vorher arbeitete er mit Stefan zusammen, der in vielerlei Hinsicht sehr schwach war“, kritisiert Crutchlow im Gespräch mit ‚GPOne.com‘ die Arbeitsweise des ehemaligen Moto2-Weltmeisters.
„Ich kam als wahrer Profi ins Team. Ich hatte schon viele Jahre in diesem Sport hinter mir. Ich änderte im Team ein paar Dinge und gab meinen Input ab. Nun ist es viel besser. Zu Beginn war es schwieriger als jetzt“, vergleicht Crutchlow die Arbeit mit dem Team.
Teamchef Cecchinello ist ein ehemaliger Fahrer. Das wirkt sich auf die Arbeit aus. „Ich kann Lucio nie anlügen“, scherzt Crutchlow, der von Cecchinello ständig Ratschläge erhält. „Ich sage ihm dann immer: ‚Lucio, du bist 125er gefahren'“, bemerkt der Brite, der von seinem Teamchef oft Botschaften von der Boxenmauer empfängt. Vor allem, wenn es um gute Platzierungen geht, wird Cecchinello sehr schnell emotional und winkt hektisch, um Crutchlow zu bremsen.
„Sie möchten natürlich, dass ich die Rennen beende. Doch wenn ich jemanden vor mir sehe, dann möchte ich pushen. Er möchte die Situation kontrollieren“, erklärt Crutchlow und dankt Cecchinello für die Unterstützung: „Er würde alles für mich machen. Ich bin der einzige Fahrer im Team. Ich bin schnell. Deswegen würde er alles für mich machen. Deswegen haben wir so ein gutes Team.“
„Lucio hat ein sehr professionelles Team auf die Beine gestellt. Sie arbeiten hart. Manchmal gibt es natürlich Diskussionen, wie man sich verbessern kann. Ich bin aber auch nicht dumm. Ich muss mich selbst verbessern“, schildert der ehemalige Supersport-Weltmeister, der in der laufenden Saison bisher 45 Punkte sammeln konnte und als WM-Neunter zur Dutch TT nach Assen reist.
Text von Sebastian Fränzschky
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