Honda-Werkspilot Dani Pedrosa hat beim Grand Prix von Tschechien die Siegesserie von Teamkollege Marc Marquez beendet.
Pedrosa setzte sich mit vier Zehntelsekunden Vorsprung durch und verwies die beiden Yamaha-Werkspiloten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi auf die Positionen zwei und drei. Bereits nach wenigen Runden übernahm der Spanier die Führung und kontrollierte einen etwa eineinhalb Sekunden großen Vorsprung. In den beiden finalen Runden schmolz der Vorsprung auf wenige Zehntelsekunden. In Gefahr war Pedrosas Sieg dennoch nicht.
„Ich habe das Rennen nicht so geplant. Jorge war in den ersten zwei Runden sehr stark, sodass ich gezwungen war, ans Limit zu gehen. Danach konnte ich meinen Rhythmus bis zum Ende fahren. Ich hatte hinten keinen idealen Grip mehr, aber ich konnte den Vorsprung verteidigen und das Rennen gewinnen. Das ist etwas ganz Besonderes, denn es waren einige schwierige Rennen“, blickt Pedrosa zurück. „Ich freue mich insbesondere auch für mein Team.“
Beim Start aus der zweiten Reihe kam Pedrosa nach vorn, blieb aber hinter den Ducati-Piloten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone stecken, die durch den weichen Hinterreifen Vorteile hatten. „Ich erwischte einen guten Start. Doch ich kam in den ersten Kurven nicht an den Ducatis vorbei. Jorge war ziemlich stark und ging gleichzeitig an mir und den Ducatis vorbei. Er konnte sofort einen Vorsprung herausfahren“, berichtet Pedrosa.
Pedrosa möchte Lorenzo nicht entkommen lassen
„Es war wichtig, dass ich schnell an den Ducati vorbeikomme. Als ich vorbei war, konnte ich den Rückstand verringern“, schildert der Honda-Werkspilot. „Ab dann lief es gut, ich konnte meinen Rhythmus fahren. Das Motorrad lief zu diesem Zeitpunkt gut. Ich konnte ein hohes Tempo fahren und mich absetzen. Den Vorsprung konnte ich bis zum Ende kontrollieren. Ich bin sehr zufrieden, weil wir am Wochenende gute Arbeit leisteten und ich ein sehr gutes Gefühl hatte.“
„Die Yamaha-Piloten deckten im Training nicht ihr Potenzial auf“, ist Pedrosa überzeugt, der nicht damit rechnete, dass Lorenzo und Rossi ein so hohes Tempo fahren können: „Es war eine Überraschung für mich. Es ist wichtig, den ersten Saisonsieg geholt zu haben. Ich bin sehr zufrieden. Im Parc Ferme die freudigen Gesichter meiner Mechaniker zu sehen, machte diesen Tag zu etwas Besonderem.“
Pedrosa gewann bisher in jeder MotoGP-Saison Rennen. Doch der bisher letzte Sieg lag weit zurück. Im Herbst 2013 gewann der Routinier in Malaysia. Seitdem gingen die Siege an Marquez und Lorenzo. „Wir sind hier, um Rennen zu gewinnen. Man gibt Wochenende für Wochenende alles. Marc lieferte bei den ersten zehn Rennen eine tolle Leistung ab. Es war schwierig, es besser als er zu machen. Schlussendlich ist es ein tolles Gefühl, wenn man es dann doch schafft“, betont Pedrosa.
Chattering macht Schlussphase spannend
Nachdem der spätere Sieger die Führung übernahm, kontrollierte er den Vorsprung. Gegen Ende kam Lorenzo aber noch einmal heran. „Ich hatte am Ende Schwierigkeiten mit der Front. Das Vorderrad verursachte Chattering. Wichtig war, dass unser Tempo noch gut genug war und ich es in der letzten Runde kontrollieren konnte“, begründet Pedrosa, der froh ist, dass die Siegesserie seines Teamkollegen endlich zu Ende ist: „Es ist immer gut, wenn es unterschiedliche Sieger gibt. Natürlich waren Marcs Fans Wochenende für Wochenende sehr froh. Doch heute kamen die anderen Fans auf ihre Kosten.“
In zwei Wochen geht es in Großbritannien weiter. „Der Kurs in Silverstone ist ziemlich lang. Die Reifen sind entscheidend. Im vergangenen Jahr hatten wir ein gutes Rennen“, erinnert sich der Brünn-Sieger. „Ich kämpfte in den Trainings mit Problemen, doch im Rennen konnte ich mich verbessern. Ich war nah dran. Ich hoffe, dass es dieses Jahr gut läuft und wir ein gutes Rennen haben.“
Doch bevor die MotoGP nach England weiterzieht, wird am Montag in Brünn getestet. „Ich werde spät beginnen und zeitig aufhören (lacht; Anm. d. Red.)“, scherzt Pedrosa, der keine spektakulären Updates von HRC erhält. „Ich werde ein paar Details probieren und versuchen, dadurch Verbesserungen für die anstehenden Rennen zu erzielen. Ich möchte mich für die finalen Rennen vorbereiten. Es sind keine großen Änderungen geplant. Ich hoffe, dass wir Fortschritte erzielen können.“
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare