Vizeweltmeister Dani Pedrosa stand in Katar und in Austin klar im Schatten seines neuen Teamkollegen Marc Marquez. Der Youngster überholte Pedrosa in Katar und kam vor ihm ins Ziel. Anschließend folgte die Gala-Vorstellung in Texas.
Pedrosa hatte die zweite Saisonhälfte 2012 dominiert, doch davon war bisher nichts zusehen. Und nun musste er sich ausgerechnet hinter einem Rookie anstellen. Pedrosa steht in Spanien nicht nur im Schatten von Jorge Lorenzo, der zwei WM-Titel gewonnen hat, sondern auch von Marquez, der schon in den vergangenen Jahren als neuer kommender Superstar gefeiert wurde.
Pedrosa fährt nun seit dem Jahr 2006 im Honda-Werksteam. Er gewann in dieser Zeit 22 Rennen und stand insgesamt 50 Mal auf dem Podest, doch der WM-Titel ist ihm bisher verwehrt geblieben. Kritik erntete der 27-Jährige vor Kurzem von Ex-Weltmeister Kevin Schwantz. „Dani fehlt nichts, er hat sogar zu viel, wie Alberto Puig“, wurde Schwantz von spanischen und italienischen Medien zitiert. „Dani muss für sich ein anderes Level erreichen.“
„Ich mag Dani, aber er ist seit acht Jahren bei Honda und hat nichts gewonnen. Es wäre schön, wenn er mir das Gegenteil beweist, aber ich weiß nicht, ob er das tun wird.“ Pedrosa selbst ärgerten diese Kommentare. Puig hat den Spanier schon in jungen Jahren gefördert und hatte einen großen Einfluss auf dessen Karriere. Puig half aber auch Casey Stoner in jungen Jahren. „Diese Aussagen sind sehr unfair mir gegenüber“, reagiert Pedrosa bei ‚Motor Cycle News‘ auf Schwantz.
„Zu sagen, dass Alberto Puig mein Vater ist, ist ein mühsames Thema. Wenn jemand das behauptet, dann kennt er die Realität nicht. Er sucht neue Talente und er hat gezeigt, dass er weiß was er tut. Er macht es auch auf eine ehrliche Art und Weise.“ Aber nicht nur Pedrosa bekam sein Fett von Schwantz weg, sondern auch Valentino Rossi. Schwantz meinte, dass die MotoGP ohne den charismatischen Italiener nichts Wert sei.
Die Jubelstürme nach Rossis Podestplatz in Katar zeigten deutlich, wie populär der Superstar immer noch ist. „Wir wissen, dass Valentino für unseren Sport großartig ist“, sagt Pedrosa. „Aber wenn er die ganze Zeit alleine gefahren wäre, hätte er immer noch den gleichen Wert? In den vergangenen beiden Jahren, als er zu kämpfen hatte, gab es gute Rennen und außergewöhnliche Momente“, verweist der Spanier auf den Dreikampf mit Stoner und Lorenzo.
Pedrosa glaubt weiterhin an seine WM-Chance. „Ich habe zwar bisher den Titel nicht gewonnen, aber ich habe einige andere Rekorde in diesem Sport aufgestellt, die andere Fahrer nicht geschafft haben. Ich bin enttäuscht von seinen (Schwantz; Anm. d. Red.) Kommentaren. Für mich war er einer der größten Fahrer, seit ich Motorradrennen verfolge. Er kennt den Sport gut und hat viel gewonnen, aber auch verloren. Ich habe schon fast so viele Rennen wie er gewonnen, obwohl Valentino auf der Strecke war.“
Text von Gerald Dirnbeck
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