(Motorsport-Total.com) – Als Dani Pedrosa am Donnerstag in Barcelona zu seiner im Dorna-Stream übertragenen Medienrunde lud, erwarteten die anwesenden Journalisten eine wichtige Bekanntgabe.
Denn diese hatte Pedrosa nach der Trennung von Honda angekündigt. Die HRC-Hospitality platzte aus allen Nähten. Es ist kein Geheimnis, dass ein Rücktritt erwartet wurde, doch Pedrosa gab Entwarnung.
„Nach dem vergangenen Rennen kündigte ich an, hier etwas zu sagen, weil ich erwartete, dass es etwas zu verkünden gibt. Doch das ist nicht der Fall. Es tut mir leid, dass alle hier sind“, erklärt Pedrosa in seiner kontroversen Medienrunde.
„Es war mein Wunsch, hier etwas zu sagen, doch die Situation ist nicht so klar, wie ich mir gewünscht hatte. Ich kann nichts sagen. Ich kann nur sagen, dass ich verschiedene Optionen habe. Es sind gute Optionen, doch die Situation ist noch nicht klar genug. Ich kann also nicht mehr dazu sagen.“
Petronas-Yamaha oder Rücktritt?
„Ich benötige Zeit, um darüber nachzudenken. Ich möchte nicht überstürzt falsche Entscheidungen treffen. Andererseits möchte ich schnell Klarheit, damit ich mit freiem Kopf fahren kann und mich auf die Rennen konzentrieren kann“, schildert Pedrosa.
Viele freie Plätze gibt es für die MotoGP-Saison 2019 nicht mehr. Alle Werksteams sind dicht. Obwohl Pedrosa vor dem Katalonien-Grand-Prix nicht seinen Rücktritt verkündigte, ist dieser nach wie vor nicht ausgeschlossen.
„Jemand dachte vermutlich so etwas, denn ich sehe hier so viele Leute, mehr als nach einem Sieg. Im Moment beschäftige ich mich mit den verschiedenen Optionen und entschuldige mich, dass ich ohne Grund so eine hohe Erwartung erzeugt habe“, so Pedrosa.
Was Rossi, Marquez und Lorenzo denken
Im Rahmen des Rennwochenendes in Barcelona wird es laut Pedrosa keine Verkündung geben, wie es 2019 weiter geht. Der Spanier will sich aber bald entscheiden, um nicht abgelenkt zu sein, wie in Mugello. „Ja, das war mitverantwortlich. Aber ich hatte auch mit der Abstimmung zu kämpfen“, bemerkt er mit Blick auf den Italien-Grand-Prix vor zwei Wochen.
Valentino Rossi, Marc Marquez und Jorge Lorenzo hoffen, dass Pedrosa weitermacht. „Ich weiß nicht, was er macht. Alle warteten heute auf Antworten“, bemerkt Marquez und deutet an, dass Pedrosa für das Petronas-Yamaha-Projekt ein Kandidat wäre, für das ursprünglich Lorenzo eingeplant war: „Ich habe das Gefühl, dass er weitermacht. Er hat in der MotoGP nur eine gute Option. Alle kennen diese Option. Das ist mein Gefühl, aber ich weiß es nicht.“
Was würde Rossi sagen, wenn Pedrosa ab 2019 ebenfalls für Yamaha fährt? „Ich sah, dass heute viele Leute bei Danis Pressekonferenz waren. Ich rechnete damit, dass er seine Karriere beendet. Ich war traurig, weil ich denke, dass er zu den besten Fahrern der MotoGP gehört. Er ist seit 2006 ein harter Gegner. Ich wäre sehr froh, wenn er weitermacht. Es wäre okay, wenn er mit Yamaha weitermacht. Ich kenne seine anderen Optionen nicht. Es wäre gut für ihn und für die Meisterschaft, Dani im Feld zu haben“, kommentiert Rossi.
Lorenzo weiß, dass ein Pedrosa-Rücktritt nach wie vor möglich ist: „Er wirkte in der Pressekonferenz sehr entspannt und glücklich. Ich denke nicht, dass er aufhört. Es wäre aber eine Möglichkeit. Wir hoffen, dass er weitermacht. Er zählt zu den Top-5-Fahrern im Feld. Wir würden einen großartigen Fahrer und Champion verlieren“, so der langjährige Rivale.
Text von Sebastian Fränzschky
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