(Motorsport-Total.com) – Marc Marquez könnte derjenige sein, der die Titelverteidigung von Ducati in der MotoGP-Saison 2023 am ehesten gefährdet.
Das zumindest behauptet Dani Pedrosa, der ehemalige Teamkollege der Startnummer 93. Von 2013 bis 2018 waren Marquez und Pedrosa sechs Jahre lang Teamkollegen bei Repsol-Honda.
Nach der souveränen Vorstellung in der zweiten Saisonhälfte 2022 geht Ducati als klarer Favorit in die neue MotoGP-Saison. Mit Weltmeister Francesco Bagnaia, Enea Bastianini und Jorge Martin verfügt Ducati über drei potenzielle WM-Anwärter.
Doch Pedrosa warnt: „Wenn sich Marc körperlich gut fühlt und das Motorrad halbwegs gut versteht, dann kann er die Pläne von Ducati ruinieren. Er ist wirklich unvorhersehbar. Er kann Dinge möglich machen, wie man nicht erwartet.“
Bei Repsol-Honda stand Dani Pedrosa jahrelang im Schatten von Marc Marquez
In der DAZN-Dokumentation „Cuatro Tiempos“ erinnert sich Pedrosa an die gemeinsame Zeit mit Marquez. In der Saison 2012 duellierte sich Pedrosa mit Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo um den Titel, nachdem Casey Stoner verletzungsbedingt aus dem WM-Kampf ausschied. Pedrosa unterlag Lorenzo, war für 2013 aber erneut einer der Favoriten.
Pedrosa erlebte 2013 ein Jahr mit Höhen und Tiefen und kam nach dem Sturz auf dem Sachsenring vom Kurs ab. Teamkollege und Rookie Marquez sollte für Honda den Titel sicherstellen.
Was Marc Marquez von den anderen Fahrern unterscheidet
„Marc war ein besonderer Fahrer. Er beeindruckte auf der Strecke, weil er Dinge tat, zu denen ich nicht fähig war“, gesteht Pedrosa. „Mir war klar, dass ich mir alles gebrochen hätte und im Krankenhaus gelandet wäre, wenn ich so wie er gestürzt wäre. Ich wusste, dass das Risiko für mich höher war.“
Marquez‘ Fähigkeit, auch an schlechten Tagen die Probleme zu umfahren, erstaunt Pedrosa noch heute: „Manchmal lief das Motorrad richtig gut, dann war ich sehr schnell. Doch wenn es nicht so gut lief, dann hatte ich Probleme. Bei Marc war das nicht so. Er hat diese besondere Fähigkeit, mit einem nicht perfekten Motorrad gewinnen zu können.“
Spätestens nach dem Wechsel zu den Michelin-Reifen in der Saison 2016 hatte Pedrosa im direkten Duell mit Marquez klar das Nachsehen. „Wir hatten wir Probleme, als wir von Bridgestone zu Michelin wechselten. Vor allem ich hatte Schwierigkeiten. Doch er konnte sich an die Reifen gewöhnen und gewann die Meisterschaft“, erinnert sich Pedrosa.
Honda ist stark von Marc Marquez abhängig
Nach dem Ende seiner Karriere als MotoGP-Stammpilot wechselte Pedrosa von Honda zu KTM und half bei der Entwicklung der RC16. Honda holte auch 2019 den Titel, fiel danach aber in ein tiefes Loch.
Ohne Marquez war Honda verloren. „Sie haben sich sehr stark auf seine Fähigkeiten verlassen und die anderen vernachlässigt. Die anderen Honda-Fahrer konnten das Motorrad nicht so fahren wie Marquez“, kommentiert Pedrosa.
Text von Sebastian Fränzschky
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