Mit seinem fünften Platz beim MotoGP-Saisonauftakt in Katar unterstrich Danilo Petrucci seine gute Form und knüpfte an die starken Leistung in den Wintertests an. Der Pramac-Fahrer empfahl sich damit einmal mehr für einen Werksplatz bei Ducati.
Zwar gewann Andrea Dovizioso das Rennen in Katar, doch im Vergleich zu dessen Teamkollege Jorge Lorenzo schnitt Petrucci deutlich besser ab. Alle drei pilotieren die aktuelle GP18.
Nun könnte man einwenden, dass Lorenzo sein Rennen wegen eines Defekts an der Vorderradbremse im Kiesbett beendete. Doch auch schon davor hatte der Werkspilot am Eröffnungswochenende der MotoGP deutlich mehr Probleme mit seiner Ducati als Kundenfahrer Petrucci. Sein Ziel muss es sein, bestenfalls vor mindestens einem der beiden Werksfahrer ins Ziel zu kommen, um seine Chance auf einen Platz im Team zu wahren.
Nicht nur deshalb zehrt diese Saison ganz besonders an der Kräften, wie Petrucci verrät: „In der MotoGP ist es oft so, dass einige Fahrer bereits vor Beginn der Meisterschaft einen Vertrag unterschreiben, was uns sehr unter Druck setzt, denn wir haben nur eine kurze Zeit für unser Leben, für unsere Karriere. Dieses Jahr ist schwerer, weil jeder ohne Vertrag ist und ich denke, dass es für jeden mehr Druck gibt“, erklärt der Italiener.
Die Performance auf der Strecke dürfe das jedoch nicht trüben. Jeder müsse immer 100 Prozent geben. Angesichts des immer engeren Zeitplans und der längeren Saison komme man da schnell an seine Belastungsgrenze. „Dieses Mal war der Winter sehr kurz, ich kam am 1. Dezember nach Hause zurück und verließ das Haus Mitte Januar, sodass es in der Tat nicht viel Ruhe gibt, es gibt keine Nebensaison mehr“, betont Petrucci.
Vor diesem Hintergrund gesteht er ein, schon mehr als einmal ans Aufhören gedacht zu haben: „Wir müssen immer ruhig, konzentriert und fit sein, das ist nicht einfach. Viele Male dachte ich daran, mit der MotoGP aufzuhören, aber im Vorjahr war meine Situation schwieriger. Mittlerweile habe ich die Ruhe und das Bewusstsein, um zu verstehen, dass ich, wenn ich hier nicht glücklich bin, weggehen und niemand mich hier festhalten kann.“
An diesem Punkt ist der Pramac-Pilot derzeit nicht, auch wenn er einräumt: „In Bezug auf mich selbst ist es immer ein innerer Kampf. Du sagst dir: Es ist das, wovon du einerseits träumst und warum du andererseits immer müde bist, wofür du leidest,… es ist schwierig. Das einzig Positive ist, dass ich am nächsten Tag auf das Motorrad steigen kann, dann vergesse ich wirklich alles für 45 Minuten und es ist für mich das Beste auf der Welt.“
Text von Juliane Ziegengeist & Oriol Puigdemont
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