Jonathan Rea - © Kawasaki

© Kawasaki – Die aktuelle Entwicklung bereitet Jonathan Rea einige Sorgen

(Motorsport-Total.com) – Die japanischen Motorradhersteller erleben momentan schwierige Zeiten.

In der MotoGP dominierten Honda und Yamaha über viele Jahre das Geschehen, sind dann binnen weniger Jahre sportlich komplett abgerutscht. Selbst Top-10-Ergebnisse sind oft eine Hürde für die erfolgsverwöhnten japanischen Werksteams.

Und auch in der Superbike-WM deutet sich an, dass die japanischen Hersteller vor einigen schwierigen Jahren stehen. Wir haben exklusiv mit Rekord-Champion Jonathan Rea über diese Entwicklung gesprochen.

„Es ist besorgniserregend“, bemerkt Rea, der hofft, dass die Japaner die Kraft für einen Neuanfang haben. Für das Hinterherfahren werden die Hersteller keine Unsummen investieren, befürchtet der Brite: „Es geht darum, das Interesse der anderen Hersteller zu erhalten. Ich könnte mir vorstellen, dass es Hersteller gibt, die sich dazu entscheiden, aufzuhören.“

„In der MotoGP werden riesige Budgets eingesetzt. Ich kann mir gut vorstellen, dass man es sich gut überlegt, viele Millionen Euro pro Jahr zu investieren, um sich besiegen zu lassen und sich abfällige Kommentare von den eigenen Fahrern anzuhören. Es muss ein Weg gefunden werden, um die Show besser zu machen“, fordert Rea im Gespräch mit ‚Motorsport-Total.com‘.

Die europäischen Hersteller leisten laut Jonathan Rea „bessere Arbeit“
In der Superbike-WM gibt Ducati mit der Panigale V4R aktuell das Tempo vor. Im Vergleich zu den Superbikes der japanischen Hersteller verfügt die Panigale über deutlich mehr Leistung, bezieht Inspiration vom MotoGP-Bike und wirkt moderner.

„Man könnte argumentieren, dass es hier eine Meisterschaft ist, die auf Serienmaschinen basiert. Doch in der MotoGP haben die japanischen Hersteller ebenfalls zu kämpfen. Und in der MotoGP haben die Hersteller die Freiheit, alles machen zu können. Sie können jederzeit ein neues Chassis bauen. Doch die europäischen Ingenieure leisten viel bessere Arbeit“, stellt Rea fest.

Ducati holt sowohl in der MotoGP als auch in der Superbike-WM Siege in Serie. „Es besorgt mich, dass die Rennen ein bisschen langweilig geworden sind. Unterm Strich geht es hier um die Show“, bemerkt Rea.

„Wir sind hier, um den Fans eine Show zu bieten“, stellt der sechsmalige Superbike-Weltmeister klar und blickt zurück: „Als ich mit Kawasaki gewann, hatte ich Chaz Davies, Tom Sykes, Toprak und Redding im Nacken. Jeder weiß, wie es jetzt abläuft. Auch im anderen Paddock dominiert Ducati. Deren Kundenmaschinen sind ebenfalls sehr stark.“

Werden die MotoGP und die WSBK eingebremst?
Ein Ausweg aus der Krise wäre die Limitierung der Leistung, so Rea. Die MotoGP ist ohnehin zu schnell geworden und kommt auf einigen Strecken an die Grenzen der Sicherheit. Wenn die MotoGP die Performance abrüstet, dann muss die Superbike-WM natürlich folgen.

„Man sollte die Performance limitieren. Die Motorräder sind viel zu schnell geworden. Wir benötigen nicht 250 oder 260 PS hier in der Superbike-WM“, ist Rea überzeugt.

Text von Sebastian Fränzschky

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