(Motorsport-Total.com) – Für Ducati-Pilot Francesco „Pecco“ Bagnaia ist beim Grand Prix von Portugal in Portimao nach schwachem Start, aber starker Aufholjagd noch ein Podestplatz herausgekommen, nachdem er sich tags zuvor noch über die Streichung seiner Pole-Runde geärgert hatte und er am Sonntag nur als Elfter ins Rennen ging.
Bagnaias Plan, mit dem Holeshot-Device der Ducati Desmosedici GP21 „den bestmöglichen Start“ hinzulegen, ging zunächst überhaupt nicht auf. Aus der ersten Runde nämlich kam er auf der Position zurück, von der er gestartet war. Er hatte somit zehn Piloten vor sich.
Ducati-Teamkollege Jack Miller verabschiedete sich früh mit einem Sturz aus der Spitzengruppe. An Luca Marini (Esponsorama-Ducati), Marc Marquez (Honda), Aleix Espargaro (Gresini-Aprilia), Brad Binder (KTM), Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) und Joan Mir (Suzuki) ging Bagnaia nacheinander vorbei.
Als in der Schlussphase noch Alex Rins (Suzuki) und Johann Zarco (Pramac-Ducati) zu Boden gingen, war Bagnaia Zweiter. Einzig am Spitzenreiter und späteren Sieger Fabio Quartararo (Yamaha) kam er nicht mehr vorbei. Im Ziel fehlten 4,8 Sekunden.
P2 im Rennen „das Maximum“ nach schwachem Start von P11
„Ich glaube, der zweite Platz war heute das Maximum. Fabio war einfach zu weit weg“, sagt Bagnaia, um noch einmal auf seine gestrichene Pole-Runde vom Samstag anzusprechen: „Die Chance auf den Sieg haben wir gestern schon verloren. Unterm Strich bin ich sehr zufrieden, denn ich habe heute sehr viele Fahrer an Stellen überholt, wo ich dachte, dass Überholen schwierig sein würde.“
In der letzten Runde hatte Bagnaia den amtierenden Weltmeister Mir direkt hinter sich. Dank der Power seiner Ducati aber gelang es ihm, auf der Ziellinie um 0,139 Sekunden die Oberhand zu behalten. „Da ich vor ihm aus der letzten Kurve herauskam, war mir klar, dass er keine Chance haben würde, mich zu überholen. Wir haben [bei Ducati] einfach eine sehr starke Beschleunigung.“
Mit eben dieser starken Beschleunigung der GP21 war es Bagnaia schon beim Saisonauftakt in Katar gelungen, Mir auf der Zielgerade zu besiegen. Damals lag der Suzuki-Pilot ausgangs der letzten Kurve an zweiter Stelle, wurde aber auf den letzten Metern sowohl von Johann Zarco auf der Pramac-Ducati als auch von Bagnaia auf der Werks-Ducati noch abgefangen.
P2 in der Gesamtwertung, aber „zu früh“ für WM-Gedanken
Nach seinem zweiten Podestplatz aus drei Rennen rangiert Bagnaia in der aktuellen MotoGP-Gesamtwertung 2021 jetzt an zweiter Stelle hinter dem neuen WM-Spitzenreiter Quartararo. Fühlt sich der Ducati-Pilot schon bereit für den Titelkampf? Ein Rennen gewonnen hat er in seiner Karriere in der Königsklasse bislang noch nicht.
„Ich glaube, es ist zu früh, um über die WM zu sprechen. Es ist das erste Mal, dass ich in der Tabelle so weit oben stehe. Mein Ziel für dieses Jahr ist es, überall konstant zu sein. Damit meine ich insbesondere die Strecken, auf denen ich in der Vergangenheit zu kämpfen hatte. Portimao ist eine dieser Strecken, denn voriges Jahr war ich nahezu Letzter (als 17. außerhalb der Punkteränge im Ziel; Anm. d. Red.)“, so Bagnaia.
„Wir haben sicherlich gute Fortschritte gemacht. Aber um an die WM zu denken, ist es zu früh“, unterstreicht der Ducati-Pilot und hält abschließend fest: „Ich freue mich, dass ich an zweiter Stelle der Tabelle liege. Jetzt kommen Strecken, die mir liegen, wie etwa Jerez, Le Mans, Barcelona oder Mugello. Vielleicht gelingt mir ja irgendwo dort der erste Sieg. Insgesamt will ich aber einfach so weitermachen wie bisher und den bestmöglichen Job abliefern.“
Text von Mario Fritzsche
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