(Motorsport-Total.com) – „Es war ein fantastischer Tag“, strahlt Toprak Razgatlioglu nach den beiden Testtagen in Portimao.
Der BMW-Neuzugang ließ mit starken Rundenzeiten aufhorchen und beendete den Test mit einem Qualifying-Versuch als Schnellster. Aber auch die Rundenzeiten und die Konstanz bei einer Rennsimulation waren stark.
„Ich bin eine Rennsimulation über 15 Runden gefahren. Zweimal bin ich 1:39,9 gefahren. Anschließend war ich im Bereich von niedrigen 1:40er-Zeiten“, berichtet Razgatlioglu bei WorldSBK.com. „Das sind sehr starke Rundenzeiten.“
„Es sieht danach aus, dass wir bereit sind, aber wir brauchen noch Zeit, weil wir immer noch lernen. Generell bin ich zufrieden, weil auch die Rennsimulation sehr gut war. Wir brauchen ein gutes Set-up für das Rennen. Wir sind jetzt zu 95 oder 99 Prozent für ein Rennen bereit.“
„Das Motorrad fühlt sich jetzt mehr wie mein Motorrad an. Ich kann mehr meinen Stil fahren. Der Grip wurde auch besser, aber wir brauchen noch mehr. Das Turning ist noch nicht bei 100 Prozent, aber wir sind nahe dran. Wir lernen jeden Tag dazu.“
BMW hat über den Winter die M1000RR in Details weiterentwickelt. Es gibt kleine Updates in allen Bereichen, mit dem Fokus auf Chassis, Elektronik und Aerodynamik. Auch neue Schwingen wurden getestet.
„Die Updates der Aerodynamik haben das Motorrad etwas agiler gemacht, was den Fahrern hilft“, erläutert Motorrad-Motorsport-Direktor Marc Bongers bei WorldSBK.com. Eine Frage war, wie Razgatlioglus besonderer Fahrstil mit der BMW harmonieren würde.
Nach den bisherigen Tests sind diese Zweifel ausgeräumt. „Es ist eine Freude zu sehen, dass Toprak nicht viel Zeit benötigt hat, um sich auf unser Motorrad einzustellen“, sagt Bongers. Die Ingenieure haben daran gearbeitet, das Set-up für Razgatlioglus Stil einzustellen.
„Der größte Fortschritt ist uns mit der Motorbremse gelungen – speziell für Topraks extremen Stil. Wir sind mit diesem Test sehr zufrieden. Wir sind glücklich, dass wir die Pace von Jerez auch hier übertragen konnten. Wir sind zuversichtlich. Es ist gut zu sehen wo wir stehen.“
Auch das Testteam wieder im Einsatz
Denn BMW ist mit einem Großaufgebot nach Portugal gereist. Es gab insgesamt zehn Motorräder für sechs Fahrer. Michael van der Mark beendete den Test als Fünfter. Das Bonovo-Duo Scott Redding und Garrett Gerloff belegte die Plätze neun und zehn.
Dazu war das Testteam mit Sylvain Guintoli und Bradley Smith im Einsatz. „Es war phänomenal zu sehen, dass die Ideen, die in den Rennteams entstanden sind, aber nicht sofort getestet werden konnten, an das Testteam übergeben wurden“, sagt Technikchef Christian Gonschor.
„Diese Arbeitsweise ist optimal. Somit konnten wir die Rennteams bestens unterstützen. Unter anderem haben wir Applikationen getestet und konnten Rückmeldung geben, bevor die Stammfahrer diese probiert haben. Wir haben mit dem Testteam einige Fahrwerkselemente evaluiert.“
Ende Februar steht der Saisonauftakt in Australien auf dem Programm. Vor dem Rennwochenende vom 23. bis 25. gibt es am 19. und 20. auf Phillip Island noch einen zweitägigen Test. Prognosen für diese einzigartige Strecke sind schwierig, weil dort tendenziell mit härteren Reifen gefahren wird.
„Phillip Island ist völlig anders. Wir müssen also abwarten“, hält Razgatlioglu den Ball flach. „Es ist unmöglich, etwas vor dem Rennen oder dem Test zu sagen. Aber alles in allem ist die Stimmung sehr gut, ich bin sehr zufrieden. Wir haben an diesen beiden Tagen einen sehr guten Job gemacht.“
Text von Gerald Dirnbeck
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