Enea Bastianini muss seinen Fahrstil für die Ducati komplett umstellen

(Motorsport-Total.com) – Das neue Tech3-Duo arbeitete beim Thailand-Test weiter an der Anpassung an die KTM.

Am letzten Testtag gelangen beiden Fahrern am späten Nachmittag ihre persönlich besten Rundenzeiten. Maverick Vinales reduzierte seinen Rückstand im Qualifying-Versuch auf sieben Zehntelsekunden.

Enea Bastianini lag eine knappe Sekunde zurück. Damit fehlten dem Italiener rund sieben Zehntelsekunden auf KTM-Speerspitze Pedro Acosta. Speziell Bastianini hatte bisher große Mühe, sich nach vier Ducati-Jahren auf die KTM umzustellen.

„Ich fahre immer noch mit dem Ducati-Stil, aber dieses Motorrad mag das nicht“, seufzt Bastianini. „Von außen hat das Motorrad recht ähnlich gewirkt, aber wenn man die KTM fährt, ist sie ganz anders. Ich brauche mehr Zeit als erwartet, um mich daran anzupassen.“

Er nennt ein Beispiel: „Wie man die Hinterradbremse benutzen muss, ist das komplette Gegenteil. Man darf die Hinterradbremse nicht benutzen, wenn man geradeaus bremst. Dann fängt das Hinterrad an, sich stark zu bewegen. Dann treten Vibrationen auf.“

„Ich muss mich ändern. Dieses Motorrad ist ganz anders als die Ducati. Diesen Schritt muss ich tun. Ja, es ist mein erster großer Wechsel. Die KTM ist kompliziert und genau das Gegenteil der Ducati. Ihre Stärken sind das komplette Gegenteil.“

An der Seite von Bastianini ist wieder Alberto Giribuola. Die beiden Italiener haben schon 2021 bei Avintia und 2022 bei Gresini zusammengearbeitet. Vier Grands Prix konnten sie damals gewinnen. Ende 2022 wechselte Giribuola zu KTM und arbeitete als Performance-Analyst.

Im Ducati-Werksteam war in den vergangenen beiden Jahren Marco Rigamonti der Crewchief von Bastianini. Diese Mannschaft hat nun Marc Marquez übernommen. Auch aufgrund der gemeinsamen Sprache ist Giribuola für Bastianini wichtig.

Richtung von Ducati funktioniert mit der KTM nicht
Allerdings haben sie zunächst etwas mit der KTM RC16 probiert, das nicht funktioniert hat. „Das Problem ist, dass wir die Richtung eingeschlagen haben, die wir bei Ducati hatten“, sagt Bastianini. „Das funktioniert mit diesem Motorrad aber nicht.“

„Ich habe versucht, Kurvenspeed zu fahren. Aber Pedro fährt die Kurven komplett anders. Er verzögert stark und gibt dann Gas. Wir haben sein Set-up probiert und das hat besser funktioniert. Ich wurde schneller. So muss man an dieses Motorrad herangehen.“

„Für mich ist das aber nicht natürlich. Deshalb bin ich momentan nicht so schnell wie Pedro.“ Trotzdem hält Bastianini fest: „Ich weiß genau, was ich tun muss.“ Aber das kann er beim Fahren noch nicht natürlich umsetzen.

„Ja, es kommt noch nicht natürlich. Die Umstellung ist nicht einfach, aber am Ende bin ich eine gute Runde gefahren. Aber ich bin noch nicht bei 100 Prozent, weil das derzeit noch nicht entscheidend ist. Die Rundenzeit war aber insgesamt recht gut.“

Der 27-Jährige hat außerdem ein weiteres Problem bemerkt, das ihm Schwierigkeiten bereitet: „Wenn man von einem neuen auf einen gebrauchten Reifen wechselt, verändert sich das Motorrad stark. Dann muss man wieder einen anderen Stil fahren.“

„Aufgrund von Vibrationen habe ich die Sprint-Simulation nicht zu Ende gefahren. Ich schätze, dass das Rennen kompliziert wird. Wir müssen auch noch mehr mit gebrauchtem Reifen arbeiten, weil der Abbau sehr hoch ist.“

Insgesamt stellt sich Bastianini deshalb auf einen schwierigen Saisonauftakt in Buriram in zwei Wochen ein: „Jetzt wird es wichtig, die Daten genau zu studieren. Ich muss lernen. Wie gesagt, das Motorrad ist komplett anders. Meine Herangehensweise ist momentan noch nicht korrekt.“

Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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