Miguel Oliveira setzte sich in seinem ersten Grand Prix für Yamaha gegen Fabio Quartararo durch

(Motorsport-Total.com) – Vor einigen Wochen herrschte bei Yamaha eine große Euphorie. Der Wintertest in Sepang deutete an, dass Yamaha der Hersteller ist, der sich von 2024 zu 2025 am stärksten verbessert hat.

Ducati sah in Yamaha-Werkspilot Fabio Quartararo sogar den größten Herausforderer in der MotoGP-Saison 2025. Doch davon war beim Saisonauftakt in Thailand nicht viel zu sehen.

Im Grand Prix schaffte es keiner der vier Yamaha-Piloten in die Top 10. Fabio Quartararo wäre in Buriram ohne die Ausfälle nicht einmal in die Punkte gefahren. Yamaha-Markenkollege Miguel Oliveira, der im Winter von Trackhouse-Aprilia zu Pramac-Yamaha wechselte, wirkt nicht überrascht. Der Portugiese weiß, dass Tests oft zu falschen Schlüssen führen, was die Konkurrenzfähigkeit angeht.

„In der Vorsaison fängt jeder an, zu träumen und große Pläne zu schmieden. Aber wenn dann das erste Rennen der Saison kommt und die Realität einsetzt, werden alle ein bisschen vorsichtiger mit ihren Aussagen“, kommentiert Oliveira und fügt hinzu: „Aber für mich war das von Anfang an klar.“

Ducati meilenweit voraus, doch Yamaha hat die nötigen Werkzeuge
Ducati ist auch in der MotoGP 2025 der Maßstab. „Ich wusste, dass sie im Moment die Führenden sind. Und unsere Aufgabe ist es einfach, diesen Rückstand zu verkleinern“, erklärt Oliveira, der zusammen mit Yamaha wieder zu alter Stärke finden möchte.

Die Voraussetzungen dafür sind laut Oliveira vorhanden. „Wir haben Testtage, wir haben jetzt vier Motorräder, wir teilen unsere Daten untereinander, und wir haben alle die gleiche Spezifikation der Maschine. Ich denke, wir haben alle Werkzeuge, die wir brauchen, um diesen Rückstand zu verkleinern. Und darauf sollten wir uns im Moment ausschließlich konzentrieren“, betont der ehemalige Aprilia-Pilot.

Welches Problem bessere Ergebnisse in Thailand verhinderte
Im Grand Prix kam Oliveira auf P14 ins Ziel und lag damit sogar vor Quartararo. Den Sprint beendete Oliveira aber nur auf P16. Wie Quartararo kämpfte auch Oliveira mit der Haftung am Vorderrad.

„Wir haben einfach von Beginn an versucht, das Rennen zu verwalten. Ich hatte große Probleme mit dem Grip an der Front. Ich konnte das Motorrad nicht richtig einlenken und bin in jeder Kurve weit gegangen. Zunächst hatte ich noch viel Grip hinten, aber dann ließ der Hinterreifen Runde für Runde nach, und es ging nur noch ums Management“, beschreibt Oliveira sein Rennen.

„Gegen Ende kam der Reifen ein wenig zurück, und ich konnte aufholen und in die Punkte fahren. Aber wir wussten bereits, dass es mit einem Startplatz von 17 schwer werden würde, viele Positionen gutzumachen, wenn man nicht viel Speed hat. Aber ja, wir haben gute Daten gesammelt, und darauf bauen wir auf“, erkennt Oliveira die positiven Aspekte.

Auch im Sprint am Samstag vermittelte die Front der Yamaha kein gutes Gefühl. „Ich hatte überhaupt keinen Grip. Ich dachte, mein Reifendruck wäre viel zu hoch, aber tatsächlich war er in Ordnung“, wundert sich Oliveira.

Es war einfach ein ziemlich begrenztes Gefühl an der Front, sobald ich die Bremsen loslassen und das Motorrad in die Kurve bringen wollte. Ich hatte ein leichtes Untersteuern, das mich weit raustragen ließ“, schildert Oliveira.

Was Miguel Oliveira an der Yamaha M1 gut gefällt
Der grundsätzliche Charakter der Yamaha gefällt Oliveira. „Das Motorrad lenkt sehr gut ein und ist vorne sehr stabil. Aber sobald man das nicht über den Reifen abrufen kann – also über die Frontpartie – und ein wenig außerhalb des optimalen Set-ups ist, wird es wirklich schwierig, das Potenzial des Motorrads zu nutzen“, schildert der Yamaha-Neuzugang.

„Beim Beschleunigen holen wir kaum Zeit im Vergleich zu anderen Motorrädern. Wir müssen also alles in den Kurveneinfahrten herausholen. Das ist ein Vorteil, aber gleichzeitig, wenn man nicht im richtigen Fenster ist, wird es wirklich schwierig“, bringt Oliveira das Problem auf den Punkt.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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