Von der Pole-Position aus fuhr Casey Stoner ein starkes Rennen in Le Mans. Nur in der Anfangsphase musste sich der Australier mit seinem Honda-Teamkollegen Dani Pedrosa auseinandersetzen. Der Weltmeister von 2007 konnte sich aber absetzte und fuhr seinen 25. Sieg sicher ins Ziel. Um Platz zwei entbrannte in den letzten Runden ein enges Duell zwischen den beiden Italienern Andrea Dovizioso (Honda) und Valentino Rossi (Ducati). Der „Doktor“ hatte das Nachsehen, feierte seinen dritten Platz aber wie einen Sieg.
In der WM hat sich Stoner durch die 20 Punkte auf den zweiten Rang hinter Jorge Lorenzo (Yamaha) geschoben. „Wir hatten das ganze Wochenende schon Probleme die Maschine zu starten“, spricht der Weltmeister von 2007 die Schwierigkeiten vor der Aufwärmrunde an. „Da gab es einige Dramen. Ich hielt die Kupplung gezogen und konnte nicht in den Leerlauf schalten. Deshalb habe ich die Kupplung überhitzt.“
„Am Start habe ich daher einige Positionen verloren. In der ersten Kurve war ich aggressiv und machte einige Plätze hinter Dani gut. Dani ist in den ersten Runden sehr vorsichtig gefahren, speziell in Linkskurven“, sagt Stoner über die Schwierigkeiten, die Reifen auf die richtige Temperatur zu bekommen. „Meine waren etwas heißer, weshalb ich vorbei wollte, aber er ist sehr clever gefahren und ich konnte nicht überholen.“
„Als ich vorbei war, dachte ich, dass ich einen kleinen Vorsprung herausfahren könnte. Er blieb aber an mir dran. Immer wenn ich das Tempo erhöht habe, ist er nachgezogen. Wir kamen zu einem Punkt an dem ich die Zeiten konstant fahren konnte, während er nicht ganz mithalten konnte. Ich weiß nicht, ob er Probleme mit seiner Schulter hatte. Ich konnte mir jedenfalls einen Vorsprung herausholen. Anschließend habe ich durchgeatmet.“
„Das Rennen hat sich zu meinem Vorteil entwickelt und wir haben gewonnen. Der Dank geht an das Team. Das ganze Wochenende war unglaublich. Ich freue mich auf die nächsten Rennen. Es war gut, dass wir heute einige Punkte aufgeholt haben.“ Zwölf Zähler liegt Stoner hinter Lorenzo zurück. In der Herstellerwertung hat Honda den Vorsprung auf Yamaha auf 17 Punkte ausgebaut.
Dovizioso will sich weiter steigern
Zum ersten Mal in dieser Saison kletterte Dovizioso auf das Siegerpodest. „Mit Valentino zu kämpfen ist nie einfach. Auf der Bremse ist er sehr stark. Wir haben die Abstimmung leicht verändert, weshalb ich ebenfalls gut bremsen konnte. Ich wusste, dass Valentino in den letzten beiden Kurven besser war als ich, also versuchte ich, einen kleinen Vorsprung herauszufahren.“
„Es ist immer toll, ein Rennen mit einem Kampf zu beenden und davon als Sieger herauszugehen. Ich bin sehr glücklich mit dem Podestplatz. Ich habe das nicht erwartet, denn bis Rennhalbzeit war das Führungsduo sehr schnell. Wir müssen weiter hart arbeiten, denn es ist noch nicht genug. Das hier ist die Weltmeisterschaft und man muss immer Punkte holen und sich ständig verbessern. In Barcelona könne wir stärker aufgestellt sein.“
Rossi erstmals mit Ducati auf dem Podium
Zum ersten Mal kletterte Rossi in Ducati-Rot auf das Siegerpodest. Damit verstummen künftig die Fragen, wann der Superstar es mit der Desmosedici unter die Top 3 schafft. Die Freude war Rossi anzusehen, doch weiterhin wartet noch viel Arbeit, um die GP11 konkurrenzfähig zu machen.
„Ich bin sehr glücklich. Das erste Podium mit Ducati ist ein tolles Gefühl, speziell weil es nach einer schwierigen Periode passiert ist, in der ich körperlich zu kämpfen hatte und das Motorrad kennenlernen musste“, sagt Rossi über den Meilenstein. „Wir werden besser und besser. Das Rennen war sehr lustig.“
„Mir ist ein guter Start gelungen und konnte gleich einige Plätze gutmachen. Dann habe ich auf ‚Dovi‘ und Lorenzo aufgeholt. Wir haben eine andere Abstimmung probiert, mit der ich schneller als am Rest des Wochenendes war. Am Ende war es toll. Ich habe einige gute Runden gedreht und habe auf Jorge aufgeschlossen und ihn überholt.“
„Dann war ich hinter ‚Dovi‘ und hatte ein weiteres Duell mit ihm. Wir befinden uns auf einem guten Weg, aber an machen Stellen verlieren wir immer noch zuviel“, ist sich Rossi bewusst, dass er von der Kollision zwischen den beiden Honda-Piloten Marco Simoncelli und Pedrosa profitiert hat. „Gratulation an ‚Dovi‘. Der dritte Platz ist kein Sieg, aber er fühlt sich ähnlich an. Mein Dank geht an Ducati, denn die Zusammenarbeit ist toll.“
Text von Gerald Dirnbeck
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