(Motorsport-Total.com) – „Ich habe meine Karriere schon zweimal beendet. Nach diesem Mal werde ich zum dritten Mal aufhören“, lacht Cal Crutchlow.
Der Brite wird im Herbst die letzten sechs MotoGP-Rennen der Saison 2022 bestreiten.
Andrea Dovizioso hat angekündigt, dass sein Heimrennen in Misano der letzte Grand Prix seiner Karriere sein wird. Somit springt anschließend Crutchlow in seiner Rolle als Test- und Ersatzfahrer von Yamaha beim RNF-Team ein. Ab Aragon übernimmt er ‚Dovis‘ M1.
Schon im Vorjahr fuhr der Brite vier Grands Prix. Zunächst zwei im Petronas-Yamaha-Team als Ersatz für Franco Morbidelli. Anschließend fuhr er zwei weitere Rennen im Yamaha-Werksteam als Ersatz für den gefeuerten Maverick Vinales.
Crutchlow beendete alle vier Grands Prix. WM-Punkte sammelte er aber keine. „Im Vorjahr war die Situation etwas anders, weil ich lange nicht gefahren bin. Es sind damals einige Tests abgesagt worden. In diesem Jahr ist es anders. Ich bin nicht extrem viel gefahren, aber es war recht okay.“
„Als ich im Vorjahr in Österreich zurückgekommen bin, habe ich das Motorrad fast sechs Monate nicht gefahren“, schildert Crutchlow im MotoGP-Podcast ‚Last on the Brakes‘. „Ich bin den ersten Test in Katar gefahren und dann nicht mehr bis Österreich.“
„Mir wäre der Motor fast abgestorben und ich wäre fast gegen die Boxenmauer gekracht. Als ich zum ersten Mal beschleunigt habe, habe ich aufgrund der g Kräfte extremen Druck auf den Kopf gespürt. Ich hoffte, dass das aufhört. Aber nach einer Runde war alles okay.“
Schon zu seiner aktiven Karriere zählte der heute 36-Jährige zu den wenigen Fahrern, die in der Winterpause nie mit einem Motorrad privat trainiert haben. „Aber das war immer nur eine Pause von zwei Monaten. Sechs Monate wie im Vorjahr ist zu lang“, hält er fest.
Sechs Rennen in acht Wochen
Im laufenden Jahr hat Crutchlow mehrere Tests absolviert. Im Juli gab es einen im MotorLand Aragon. Dort durfte auch Superbike-Weltmeister Toprak Razgatlioglu erstmals die M1 fahren. Kommende Woche ist außerdem ein Test in Japan geplant.
„Es ist aber nicht einfach, zurückzukommen und Rennen zu fahren. Man kann soviel testen wie man will, aber nichts ist mit Racing vergleichbar. So wie die Jungs jetzt fahren. Das Feld ist so stark. Ich habe keine Erwartungen. Ich versuche mein Bestes zu geben.“
„Sechs Rennen in acht Wochen. Dazu habe ich noch zwei Tests. Das wird eine stressige Periode. Aber ich freue mich darauf, auch viele Freunde im Paddock wiederzusehen. Im Jahr 2009 habe ich mit Wilco Zeelenberg zusammengearbeitet, als ich Supersport-Weltmeister geworden bin.“
„Ich freue mich darauf, das Motorrad zu fahren. Für mich war es die perfekte Situation. Ich habe aufgehört und kann als Testfahrer immer noch fahren. Ich kann Yamaha mit meinem Feedback helfen. Ich kenne auch viele Mechaniker schon lange. Ich freue mich darauf.“
„Ich bin jetzt kein Wettbewerber mehr, aber ich versuche immer die besten Informationen an Yamaha zu geben. Wir müssen diese Phase gut nutzen, um viele Dinge zu evaluieren. Wir konzentrieren uns auf das 2023er-Motorrad, um es für die Werksfahrer besser zu machen.“
Bei RNF wird er die 2022-Yamaha fahren. Im Hintergrund wird aber bereits am neuen Modell gearbeitet. Auf Motorenseite hat sich Yamaha mit Luca Marmorini verstärkt, der in jüngerer Vergangenheit Aprilia beim MotoGP-Triebwerk geholfen hat.
Text von Gerald Dirnbeck
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