„Der Favorit ist derjenige, der die Startnummer 1 oder 93 auf der Verkleidung hat“, sagt Ducati-Teammanager Davide Tardozzi in Anspielung auf Marc Marquez.
„Aber es ist nach den Wintertests offensichtlich, dass Dovi ein Titelanwärter ist.“ Nach dem starken Vorjahr nimmt Andrea Dovizioso nun vom ersten Rennen an den WM-Titel ins Visier. Die Vorbereitungen liefen nach Plan. Es gab keine groben Schwierigkeiten oder Baustellen. Beim Katar-Test konnte der Italiener aus dem Stand schnelle Rundenzeiten fahren, und auch sein Longrun sah stark aus.
Für „Desmo Dovi“ sieht alles optimal aus. „Das scheint so zu sein“, grinst der Vize-Weltmeister. „Es ist unmöglich, beim Bike alles perfekt zu haben. Aber ich bin natürlich sehr zufrieden. Vielleicht war das mein bester Test, denn ich jemals hatte. Ich bin sehr glücklich. Ich kenne die Charakteristik meines Motorrades und meinen Fahrstil in Katar sehr gut. Also ich kenne die positiven Seiten und die Gründe, warum wir schnell sind. Aber auch die Gründe, warum wir im Vorjahr auf manchen Strecken nicht schnell waren.“
Trotz der guten Performance bleibt Dovizioso bodenständig und stapelt tief: „Wie immer stehe ich mit beiden Beinen auf dem Boden, denn an diesen drei wichtigen Tagen haben wir unsere Einschränkungen, die wir im Vorjahr hatten, nicht gelöst. Wir sind in einer besseren Position als im Vorjahr. Mit den neuen Teilen, die Ducati zu diesem Test gebracht hat, bin ich sehr zufrieden. Auch mit unserer Arbeit im Winter generell. Aber die Saison kann eine andere Geschichte werden.“
„Ich bin zufrieden, aber ich kenne die Stärken unserer Konkurrenz ganz genau. Am letzten Tag waren viele Fahrer sehr schnell, obwohl sie es am Vortag nicht waren. Es kann sich Tag für Tag viel ändern und wie ich vorhin gemeint habe, kann das Rennwochenende eine ganz andere Geschichte als der Test sein. Es kann für uns positiver oder negativer ablaufen. Alles kann passieren.“ In den vergangenen drei Jahren fuhr Dovizioso beim Saisonauftakt als Zweiter über die Ziellinie.
Trotzdem rechneten vor zwölf Monaten nur wenige damit, dass der Italiener bis zum Finale WM-Chancen hat. Nun ist die Ausgangsposition anders. Dovizioso kann auf sein starkes Jahr 2017 aufbauen. Er weiß, wo er seine Strategie verbessern kann. „Es gibt immer Möglichkeiten für Fortschritte. Im Vorjahr haben wir oft die richtige Strategie gewählt. Man kann es immer besser machen, und wir müssen es besser machen. Wir müssen dort stärker sein, wo wir schwächer waren. Daran arbeiten wir. Dieser Punkt ist aber sehr schwer zu lösen, aber ich glaube, es ist etwas besser geworden.“
Dovizioso zählt zu den wenigen Fahrern, die dem ersten Rennen am 18. März auf dem Losail-Circuit entspannt entgegenblicken können. Die Hausaufgaben sind erledigt. Seine Chancen auf das Podest oder gar den Rennsieg stehen gut. „Ich fahre jetzt sehr glücklich nach Hause, aber ich werde ruhig bleiben, denn ich weiß, dass das Wochenende anders sein wird. Und wir müssen am Rennwochenende bereit sein!“
Text von Gerald Dirnbeck & Oriol Puigdemont
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