Vor der Saison 2017 hätte wohl niemand darauf gewettet, dass Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso beim Finale in Valencia noch um den Weltmeister-Titel kämpfen würde, geschweige denn, dass er mit sechs Siegen aus dem Jahr gehen würde. Zuvor hatte er nur 2009 und 2016 jeweils zwei Siege im Regen oder bei Mischbedingungen eingefahren.
Nun aber zählt Dovizioso zu den Titelfavoriten. Mit seiner Saison 2017 hat er sich unweigerlich in die Favoritenrolle gefahren – und damit auch einen gewissen Druck auf sich selbst aufgebaut. Natürlich erwartet jetzt jeder eine wenigstens ähnliche Saison vom Italiener. Dessen ist sich der 31-Jährige zwar bewusst, doch noch sei davon nichts zu merken.
„Natürlich habe ich jetzt mehr Druck, aber momentan fühle ich den jetzt nicht in einer schlechten Art und Weise“, so Dovizioso. „Ich bin gerade nur glücklich, wie alles ist und ich bin – im Vergleich zum letzten Jahr – echt zufrieden, weil wir wissen, dass wir kämpfen können und das haben wir vor einem Jahr nicht. Darum bin ich happy, dass wir in dieser Situation sind.“
„Marquez stärker als Anfang letzten Jahres“
Vor der letzten Saison galt es noch als „sicher“, dass wenn dann Ducati-Neu-Teamkollege Jorge Lorenzo im Trockenen würde auf das Podest fahren. Doch der Spanier kam über einen zweiten und zwei dritte Plätze nicht hinaus und stand klar im Schatten Doviziosos.
Dovizioso selbst war 2017 die größte Überraschung. Nun, als Favorit, fallen ihm aber Vorhersagen, wie sich die WM 2018 entwickeln wird, schwer. „Nein, das ist unmöglich“, grübelt er. Dennoch hat er – nicht zuletzt bei den Tests – einige Konkurrenten beobachten und sich ein Bild machen können. „Ich habe festgestellt, dass Marc (Marquez; Anm. d. R.) besser in Form ist, als Anfang letzten Jahres, auch Dani (Pedrosa) sehe ich in Form und (Johann) Zarco hat etwas mehr Erfahrung und wird in der Meisterschaft daher auch etwas besser da stehen, als vergangenes Jahr.“
Als „Wackelkomponente“ sieht er aber noch die Stimmgabler-M1, gefahren von Maverick Vinales und Valentino Rossi, die er aber beide natürlich nicht abschreiben will. „Momentan sind die beiden Werks-Yamahas schwer einzuschätzen, denn die werden in den Rennen sicher schnell sein, aber wir wissen nicht, wie schnell. Wenn man nur von draußen die Fahrer und das Team sieht, sind die Details schwer einzuschätzen.“
Dovi schätzt Pramac-Konkurrenz stark ein
Konkurrenz erwartet Dovizioso derweil aus den eigenen Ducati-Reihen, besonders durch Danilo Petrucci und Jack Miller im Satelliten-Team. „Ich sehe auch, dass die Pramac-Fahrer schnell und zufrieden mit dem Motorrad sind, darum denke ich, dass auch sie im Saisonverlauf schnell sein werden.“
Und Dovizioso selbst? „Ich fühle mich momentan gut, ich fühle mich gerade schnell und so sieht’s dann mal aus“, stellt er klar. „Ob ich vorn mitmischen kann, ob ich besser, als die Konkurrenz bin, an welcher Position ich liegen werde – das weiß ich nicht. Im Moment kümmere ich mich da aber auch nicht allzu sehr darum, denn an dem Punkt sind wir noch nicht.“
Text von Toni Börner & Oriol Puigdemont
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