(Motorsport-Total.com) – Die Duelle zwischen Wayne Rainey und Kevin Schwantz begeisterten die Motorradwelt in den späten 1980er- und frühen 1990er-Jahren.
Seit 2017 sind es auf den Rennstrecken dieser Welt vor allem die Zweikämpfe zwischen Marc Marquez und Andrea Dovizioso, die die MotoGP-Fans in Atem halten. Auch zuletzt in Aragon und Thailand lief es am Ende jeweils auf ein Duell um den Sieg zwischen den beiden hinaus.
„Natürlich haben wir in diesem und hatten auch schon im vergangenen Jahr großartige Kämpfe. Das ist schön, denn der Kampf geht immer bis zur letzten Kurve“, freut sich Marquez, der in Aragon und Thailand jeweils die Nase vorne hatte. Doch das Duell der beiden ging häufig auch schon anders aus. „Dovi gibt bis zum letzten Meter alles“, lobt der Spanier seinen Konkurrenten.
„Wir haben verschiedene Fahrstile, verschiedene Motorräder. Er hat einige Stärken, ich habe andere. So können wir miteinander spielen“, erklärt der Honda-Pilot – und „Dovi“ stimmt zu. „Mein Stil ist etwas entspannter, aber unser Bike muss man so fahren. Man kann die Ducati nicht so fahren [wie die Honda]“, erklärt Dovizioso. „Mein Ziel ist es, meinen Stil zu ändern und etwas mehr wie Dovi zu fahren“, verrät Marquez.
Das sei mit der RC213V aber „momentan nicht möglich“. Und so ist der Stil des Weltmeisters laut Dovizioso das „komplette Gegenteil“ zu seinem eigenen. Dadurch kommt es zwischen den beiden auf der Strecke immer wieder zu heißen Duellen. „Es ist nicht leicht, denn wir sind am Limit, und da macht man schnell Fehler“, berichtet der Italiener. Unfair wird es bei den Zweikämpfen aber trotzdem nie.
„Ich gehöre nicht zu den Fahrern, die Probleme machen. Ich kann auch aggressiv sein – aber nicht überaggressiv“, erklärt „Dovi“, und auch Marquez erklärt, dass der gegenseitige Respekt immer vorhanden sei. Zwar überholen sich die beiden teilweise mehrfach in einem Rennen, laut Dovizioso sind diese Manöver aber stets „sicher“. Am Sonntag war es zur Abwechslung der Ducati-Pilot, der in der letzten Kurve eine aggressive Attacke gegen Marquez ritt.
Vertauschte Rollen in Buriram quasi. „Ich war Dovi und er war Marc“, lacht Marquez und erklärt: „Es war exakt das gleiche Manöver wie in Österreich im vergangenen Jahr.“ Dieses Mal hatte der Spanier die Nase am Ende vorne. Bereits zum dritten Mal in Folge – und zum siebten Mal seit dem Beginn der Saison 2017 – beendeten Marquez und Dovizioso ein Rennen auf den Plätzen eins und zwei.
„Ich freue mich, wenn wir so weitermachen“, erklärt „Dovi“, der sich bereits auf weitere Duelle mit dem Weltmeister einstellt. Bleibt eigentlich nur noch die Frage, wer von den beiden eher Rainey und wer eher Schwantz wäre. „Ich bremse mehr am Limit“, erinnert Marquez, der sich selbst daher „vielleicht“ in der Rolle von Schwantz sieht. Und für „Dovi“ steht fest: „Ganz sicher Rainey!“
Text von Ruben Zimmermann & Oriol Puigdemont
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