(Motorsport-Total.com) – Am 14. August 2016 feierte Andrea Iannone den größten Erfolg seiner Karriere als Motorradprofi.
Beim Grand Prix von Österreich auf dem Red-Bull-Ring gewann Iannone das Rennen der MotoGP. Es war Ducatis erster Sieg nach einer langen Durststrecke. Seit der MotoGP-Saison 2010 hatte Ducati in der MotoGP kein Rennen mehr gewonnen.
Iannone schrieb mit seinem Sieg Geschichte und feierte zusammen mit Ducati den ersten großen Meilenstein bei der Rückkehr an die Spitze. Im vergangenen Jahr stellte Ducati den zweiten WM-Titel nach Casey Stoners Erfolg in der Saison 2007 sicher.
Der Hersteller aus Bologna gewann die Fahrer-, Hersteller und Teamwertung. Damit wurde die lange Entwicklung vom Sorgenkind der MotoGP zum neuen Weltmeister krönend abgeschlossen. Andrea Iannone war ein nicht unwichtiger Teil dieser Reise.
Die Ducati-Corse-Manager mussten sich im Sommer 2016 zwischen Andrea Dovizioso und Andrea Iannone entscheiden, denn einer der beiden Italiener musste Platz machen für Jorge Lorenzo, der mit viel Geld von Yamaha zu Ducati transferiert wurde.
Iannone landete bei Suzuki. Im Werksteam der Japaner erlebte der Italiener zwei durchwachsene Jahre und wechselte Ende 2018 zu Aprilia. Nach einer schwierigen Saison folgte im Dezember 2019 die Schreckensnachricht, dass Iannone positiv auf Doping getestet wurde. Der MotoGP-Laufsieger wurde gesperrt.
Nicht zum richtigen Zeitpunkt bei Ducati
Rückblickend bedauert Iannone, dass er nicht zum richtigen Zeitpunkt bei Ducati war. Von seinem MotoGP-Debüt in der Saison 2013 bis zum Aus als Ducati-Werkspilot in der Saison 2016 fuhr Iannone mit der Desmosedici und erlebte, wie das Motorrad von Jahr zu Jahr besser wurde. Vom Niveau der modernen Desmosedici waren Iannones Motorräder aber weit entfernt.
Die Entwicklung der Desmosedici wurde in der vergangenen Saison mit den WM-Titeln bestätigt. Iannone erinnert sich im Gespräch mit der ‚Gazzetta dello sport‘ an seine Zeit bei Ducati: „Mit Ducati haben wir schöne Momente erlebt und einen guten Weg eingeschlagen. Das Motorrad war auf den Geraden ein Geschoss. Doch auf einigen Strecken gab es Probleme.“
„Ab diesem Moment setzte eine brutale Entwicklung ein. Es wurde auf ziemlich futuristische Technologien gesetzt. Ich bedauere, dass ich nie die Chance hatte, zu sehen, was wir zusammen erreicht hätten“, bemerkt Iannone.
Die vielen Stürze von Francesco Bagnaia sorgten für Verwunderung
Landsmann Francesco Bagnaia begann seine Weltmeistersaison mit einigen Rückschlägen, kämpfte sich im Sommer und Herbst aber mit konstant starken Rennen zurück und übernahm bei den Überseerennen die Führung in der Meisterschaft.
„Im Sommer sprach ich mit Pecco und sagte ihm, dass ich von seinen Stürzen ein bisschen überrascht bin. Doch ich teilte ihm auch mit, dass es noch genug Möglichkeiten gibt, das wieder aufzuholen. Ich war mir sicher, dass er sich zurückkämpfen kann. Ich rechnete mit dieser Rückkehr“, kommentiert Iannone die Saison des neuen MotoGP-Champions.
In der neuen Saison wird Francesco Bagnaia mit Enea Bastianini einen neuen Teamkollegen erhalten. Das rein italienische Duell wird mit Spannung erwartet, denn bereits im Vorjahr wackelte Bastianini einige Male am Status von Bagnaia.
Iannone wird auch in diesem Jahr wieder nur zuschauen, denn bis zum Jahresende ist der Italiener von allen FIM-Wettbewerben ausgeschlossen. Doch danach könnte Iannone ein Comeback starten. Es gilt allerdings als unwahrscheinlich, dass der ehemalige Ducati-Werkspilot in die MotoGP zurückkehren wird. Im Sommer 2022 liebäugelte Iannone mit einem Wechsel in die Superbike-WM.
Text von Sebastian Fränzschky
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