(Motorsport-Total.com) – Es ist gerade mal einen Monat her, dass die MotoGP-Saison 2023 zu Ende gegangen ist. Bis zum Auftaktrennen der Saison 2024 sind es noch fast drei Monate hin.
Doch in einigen Köpften dreht sich schon jetzt viel um die Saison 2025. Bis dahin nämlich werden die aktuellen Verträge der meisten MotoGP-Piloten ausgelaufen sein.
Zum jetzigen Zeitpunkt verfügen nur wenige über einen Vertrag, der über 2024 hinaus geht. Luca Marini im Honda-Werksteam und Johann Zarco bei LCR-Honda haben jeweils einen Zweijahresvertrag unterschrieben, der sie nach aktuellem Stand der Dinge bis Ende 2025 für das jeweilige Team fahren lässt. Und Brad Binder sitzt bei KTM sogar bis Ende 2026 fest im Sattel. Alle anderen sollten in der Saison 2024 besser früh als spät Leistungen bringen, um sich für die Zeit ab 2025 zu empfehlen.
Das Ducati-Werksteam ist diesbezüglich keine Ausnahme. Sowohl der Vertrag des nun zweimaligen MotoGP-Weltmeisters Francesco „Pecco“ Bagnaia als auch der Vertrag seines Teamkollegen Enea Bastianini laufen Ende 2024 aus. Wann wird man sich bei Ducati ernsthaft mit dem Thema Fahrerwahl für 2025 beschäftigen?
Ciabatti sieht Bagnaia „zu 99 Prozent“ weiter bei Ducati
„Nun, das Transferkarussell beginnt sich immer früher zu drehen, ehrlich gesagt häufig zu früh“, sagt Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti und skizziert mit Blick auf die bevorstehende Saison 2024: „Klar ist, dass wir die ersten fünf, sechs Rennen abwarten werden, bevor wir uns ein Bild machen. Ein paar Ideen haben wir aber schon jetzt. Gesprochen haben wir zwar noch nicht, aber es ist unser Wunsch, mit ‚Pecco‘ weiterzumachen.“
„Abgesehen davon wird es aber eine schwierige Entscheidung“, sagt Ciabatti und kommt auf Enea Bastianini zu sprechen: „Enea hatte 2022 eine herausragende Saison. In diesem Jahr aber war er vom Pech verfolgt. Er verletzte sich gleich zu Beginn [in Portimao] und dann in Barcelona nochmals.“
„Ich denke, dass wir nach fünf bis sechs Rennen ein klareres Bild davon haben sollten, wer die Werkspiloten sein werden“, so Ciabattis Ausblick auf die Verhandlungen für 2025 und gegebenenfalls darüber hinaus. Dabei unterstreicht der Ducati-Sportdirektor: „Ich gehe zu 99 Prozent davon aus, dass Bagnaia einer der beiden sein wird.“
Zweiter Ducati-Werkspilot: (Noch) keine Namensliste, aber klare Geldvorstellungen
Die spannendere Frage ist in der Tat die nach dem zweiten Ducati-Werkspiloten. Neben Bastianini umfasst die Liste der Kandidaten für 2025 allen voran den aktuellen Vizeweltmeister Jorge Martin aus dem Pramac-Team, der im Falle des WM-Titels 2023 schon 2024 auf einer Werks-Ducati sitzen würde, und auch Ducati-Neuzugang Marc Marquez aus dem Gresini-Team. Oder etwa nicht?
„Meiner Meinung nach gibt es keine Liste“, sagt Ciabatti. „Die Liste wird sich erst anhand dessen ergeben, was wir nächstes Jahr sehen. Ich gehe davon aus, dass Ducati auf Basis der ersten fünf, sechs Rennen eine Beurteilung vornehmen wird.“
Und der Ducati-Sportdirektor spricht noch einen Punkt an: „Die Zeiten von Multi-Millionen-Dollar-Verträgen sind unserer Ansicht nach vorbei. Wir glauben, dass wir es uns als der Hersteller des von den meisten Fahrern gewünschten Motorrads erlauben können, wirtschaftlicher zu denken. Das wäre im Sinne der Nachhaltigkeit für die gesamte MotoGP-Szene gut. Die Zeiten der Verträge aus der Ära vor COVID-19 sind vorbei.“
Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Matteo Nugnes
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