Marc Marquez - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Marc Marquez will nicht in ein anderes Satellitenteam wechseln

(Motorsport-Total.com) – Die Frage, wer in der nächsten MotoGP-Saison Teamkollege von Francesco Bagnaia im Ducati-Werksteam wird, beherrschte am Donnerstag in Mugello erneut die Schlagzeilen.

Alles begann mit einem Bericht der Gazzetta dello Sport, die verkündete, dass sich Ducati für Jorge Martin entschieden habe.

Doch laut unseren Quellen vor Ort ist der Vertrag zwischen den beiden Parteien noch nicht unterschrieben – was aber wahrscheinlich an diesem Wochenende geschehen wird, sofern eine Reihe von Faktoren zusammenkommen. Und hier liegt die Krux.

Denn klar ist: Ducati will auch Marc Marquez angesichts seiner Geschwindigkeit und Medienmacht nicht verlieren. Der Plan war, ihn bei Pramac-Ducati mit einem aktuellen Prototyp auszustatten. Ein Ziel, das Marquez seit seinem Wechsel zu Gresini-Ducati, wo er das Vorjahresbike fährt, für 2025 ausgelobt hat.

Doch am Donnerstag stellte der Spanier auf Nachfrage klar: Pramac sei keine Option für ihn. Angesprochen auf den Bericht der Gazzetta sagte er gegenüber MotoGP.com zunächst: „Das entspricht nicht der Information, die ich von Ducati erhalten habe.“

Marquez: Pramac ist „keine Option für mich“
„Pramac ist ein sehr gutes Team, wie man bei Martin sehen kann. Sie verfügen über sehr viel Potenzial. Doch es ist keine Option für mich. Ich habe bereits vor zwei oder drei Rennen gesagt, dass ich mir ein aktuelles Motorrad wünsche. Das ist meine oberste Priorität“, erklärte der Gresini-Pilot weiter.

Und er ergänzte: „Es wäre umso besser, wenn ich für ein Werksteam fahren kann.“ Denn sein Ziel sei es, spätestens in der kommenden MotoGP-Saison um den Titel zu kämpfen.

„Wenn man um die Weltmeisterschaft kämpfen möchte, was mein Ziel ist, dann muss man bestmöglich vorbereitet sein und die bestmöglichen Voraussetzungen haben. In einem Werksteam hat man bessere Voraussetzungen“, hielt Marquez fest.

Aber was bedeutet das nun für seine Zukunft in der MotoGP? In der anschließenden Pressekonferenz am Nachmittag sprach der Spanier von drei Optionen. Eine wäre ein erneuter Herstellerwechsel. „Ich möchte mich nicht wieder an ein Motorrad gewöhnen müssen, aber ich schließe es nicht aus“, sagte er dazu.

Die zwei anderen Optionen betreffen Ducati. Denn um dort zu bleiben, komme nur ein Wechsel zum Werksteam oder ein Verbleib bei Gresini infrage, bejahte Marquez.

Dazu müsste Gresini allerdings den aktuellen Prototypen bekommen. Den hat im Moment aber nur Pramac, die wiederum von Yamaha als potenzieller Partner umworben werden.

Eine komplexe Gemengelage, in der Marquez eine entscheidende Rolle spielt. Doch er blieb am Donnerstag bei seiner Absage an Pramac. „Ich werde nicht von einem Satellitenteam zu einem anderen wechseln“, bekräftigte er in der Pressekonferenz.

Marquez will bis zum Sachsenring Gewissheit
„Wie ich schon in Montmelo sagte, hat sich meine Situation ein wenig verändert. Letztes Jahr suchte ich eine Möglichkeit, es genießen zu können, das Feedback und das Selbstvertrauen wiederzuerlangen und einen Weg zu finden, wieder konkurrenzfähig zu sein. Jetzt bin ich Schritt für Schritt immer konkurrenzfähiger.“

„Klar kann man auch mit dem 2023er-Motorrad kämpfen, so wie in diesem Jahr. Aber wenn man um eine Meisterschaft kämpfen will, braucht man mehr Möglichkeiten – wie in einem Werksteam. Weil es dann einfacher wäre, mit den Topfahrern zu konkurrieren, die überall super schnell sind“, weiß der Gresini-Fahrer.

Nach fünf Podien in Folge – drei im Grand Prix, zwei im Sprint – will der Spanier auf der Strecke weiter Taten folgen lassen, bis eine Entscheidung gefallen ist. Allzu lange soll und darf das aber nicht mehr dauern, auch wenn er keine Deadline nennt.

„Ich kann die Frist nicht nennen, aber ich habe eine Frist. Denn die Sache ist hier auf der Rennstrecke, aber die andere Sache sind die persönlichen Sponsoren und all diese Dinge. Man muss Gewissheit haben, denn in den nächsten Monaten werden die Budgets für die nächsten zwei Jahre abgeschlossen“, so Marquez.

Um neue Verträge mit seinen Sponsoren auszuhandeln, braucht er also möglichst bald Klarheit: „Ich mag es nicht, eine Deadline zu haben, aber ich bin dazu gezwungen. Denn je nachdem, für welches, Team, welche Strategie man sich entscheidet, können einige meiner Hauptsponsoren nicht gut mit diesem Team arbeiten.“

Spätestens bis zum Grand Prix von Deutschland, der Anfang Juli auf dem Sachsenring, einer von Marquez‘ Paradestrecken, stattfindet, habe er aber „hoffentlich“ Gewissheit.

Martin berichtet von positiven Ducati-Gesprächen
Diese hat auch sein größter Konkurrent um den Werksplatz noch nicht. Allerdings sprach Martin am Donnerstag von positiven Anzeichen, wenngleich er betonte: „In der Presse gibt es immer wieder Spekulationen, aber der Deal ist noch nicht durch.“

„Es gab einen ersten Kontakt und alles lief gut. (…) Ich denke, es geht in die Richtung, die wir uns vorstellen. Jetzt liegt es an meinem Manager (Albert Valera; Anm. d. R.) und an Ducati, zusammenzuarbeiten und den Deal zum Abschluss zu bringen.“

Seit Beginn der Saison ist der Werksplatz Martins erklärtes Ziel, nachdem er den Zuschlag für 2023 trotz des Vizetitels an Enea Bastianini verloren hatte. Kürzlich stellte sein Manager klar, dass man bis Mugello eine Entscheidung von Ducati erwarte und andernfalls weitere Optionen – KTM und Aprilia – sondieren werde.

Text von Juliane Ziegengeist

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