© Ducati - Valentino Rossi und Nicky Hayden lieferten sich ein spannendes Stallduell

Nach dem schwierigen Sachsenring-Wochenede wollte Ducati in den USA die GP11 und die GP11.1 miteinander vergleichen. Bei Valentino Rossi fiel die Entscheidung in Gesprächen mit Jeremy Burgess rasch. Der Technik-Guru hatte die vergangenen beiden Rennwochenenden verpasst, weil er sich um seine kranke Frau in Australien kümmerte. Rossi fuhr in Laguna Seca ausschließlich mit der GP11.1. Teamkollege Nicky Hayden probierte dieses neue Modell am Freitag im ersten Freien Training aus, entschied sich aber für die gewohnte GP11.

Im Rennen lagen die beiden Ducati-Piloten die komplette Renndistanz beisammen und kamen mit einer halben Minute Rückstand ins Ziel. Die beiden Modelle waren praktisch gleichschnell. Rossi setzte sich im Stallduell durch und wurde Sechster. „Wir haben an diesem Wochenende gut gearbeitet. Wir starteten von einer besseren Position als zuletzt.“

„Ich kam beim Start gut weg und versuchte mich an die Führungsgruppe zu hängen“, schildert der Superstar sein Rennen. „Ich bin eine mittlere 1:22er-Runde gefahren, aber das Vorderrad wollte zweimal in Folge über die Bodenwellen in Kurve fünf wegrutschen. Ich wäre beinahe gestürzt.“

„Danach war es ein hartes Rennen, weil Nicky an mir klebte und mir keinen Moment zum Durchatmen gab Wir wollen natürlich nicht um sechste Plätze kämpfen, aber im Moment haben wir einige Probleme. Wir versuchen unser Bestes mit dem vorhandenen Material zu geben. Wir verlieren zuviel am Kurveneingang. Ich bin dort sehr langsam, weil ich kein Gefühl für das Motorrad habe.“

„Ducati arbeitet daran. Wir müssen konzentriert und optimistisch sein und einen Schritt nach dem anderen machen. Kurzfristig müssen wir die fehlenden Zehntel aufholen, damit wir in der Gruppe mit Spies, Simoncelli und Dovizioso kämpfen. Dann denke ich an die anderen Fahrer.“

Die WM-Tabelle zeigt den Rückstand deutlich. Rossi eroberte in jedem Rennen Punkte. Trotzdem wurde er in Laguna Seca von Dani Pedrosa überholt und auf Platz fünf verdrängt. Der Spanier ließ aber drei Rennen komplett aus und sammelte nach seinem bösen Sturz in Le Mans auch dort keine Punkte.

Hayden sagt zu seinem siebten Platz: „Ich habe dieses Rennen schon gewonnen, also feiere ich keinen siebten Rang. Wir wussten, dass es schwierig wird. Der Sturz im Qualifying hat auch nicht geholfen. Ich hatte einen vernünftigen Start, aber ich konnte mich nicht an die zweite Gruppe anhängen, wie ich eigentlich gehofft habe. Es war ähnlich wie auf dem Sachsenring. Ich hatte ein gutes Duell mit Valentino, aber 30 Sekunden hinter der Spitze.“

„Vale war nicht schneller als ich, aber er ist ein Kämpfer. Er macht keine Fehler und schenkt dir nichts. Ein paar Mal hatte ich daran gedacht, innen hinein zu stechen. Ich würde uns aber nicht mit geschlossenen Augen für einen sechsten Platz aus dem Rennen werfen. Leute, die denken, dass er es nicht versucht, sind verrückt. Ich sah seinen Fuß mehrmals von der Fußraste rutschen, als er beinahe gestürzt wäre. Es ist jetzt nicht die Zeit, um negativ zu denken.“

Text von Gerald Dirnbeck

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