(Motorsport-Total.com) – Alex Marquez hat gerade mal zwei Tests auf einer Ducati hinter sich: Valencia im November 2022 und Sepang im Februar 2023.
Schon jetzt aber wird für ihn deutlich, dass sich der Wechsel von LCR-Honda zu Gresini-Ducati gelohnt hat. Und das macht der junge Marquez nicht nur an den Rundenzeiten fest.
Im Gesamtklassement des dreitägigen Sepang-Tests in der vergangenen Woche schnitt Alex Marquez auf P9 ab. Sein Rückstand auf die Bestzeit von Ducati-Markenkollege Luca Marini aus dem VR46-Team betrug eine halbe Sekunde. Noch eindrucksvoller aber ist der Vergleich mit seinen eigenen Rundenzeiten vom Rennwochenende des Grand Prix von Malaysia im Oktober 2022.
Im Vergleich zu seiner damals im Qualifying mit der Honda RC213V des LCR-Teams gefahrenen Rundenzeit (2:00.008 Minuten) war Alex Marquez nun mit der Ducati Desmosedici GP22 des Gresini-Teams satte 1,6 Sekunden schneller.
Und: Mit seiner am vergangenen Sonntag gefahrenen Rundenzeit von 1:58.385 Minuten war Alex Marquez außerdem schneller als Bruder Marc Marquez bei seiner Fahrt in die erste Startreihe zum Malaysia-Grand-Prix 2022. Der Honda-Werkspilot fuhr im Oktober als Drittschnellster im Qualifying eine Zeit von 1:58.454 Minuten.
„Meine Zeitattacke war gut. Das ist positiv“, freut sich Alex Marquez nach dem Sepang-Test. Einen von seinen sieben Ducati-Markenkollegen – Pramac-Pilot Johann Zarco – hat er dabei gleich mal hinter sich gelassen. Der Neuzugang im Ducati-Lager orientiert sich aber schon jetzt mehr nach vorn als nach hinten.
„Es lief besser als in Valencia“, denkt der junge Marquez an November 2022 und seinen ersten Test auf der GP22 zurück. „Hier [in Sepang] war ich viel entspannter, weil ich inzwischen viel Zeit hatte, über alles nachzudenken und alles zu analysieren. Natürlich gibt es für mich auf diesem Motorrad noch immer eine Menge Dinge zu verstehen und zu verbessern. Der Gesamteindruck aber ist positiv.“
Einen Bereich, in dem sich noch verbessern kann, hat Alex Marquez schon ausgemacht: „Es liegt auf der Hand, woran wir bis Portimao noch arbeiten müssen. Das ist der Bremspunkt. Denn in diesem Bereich verliere ich momentan noch zu viel, weil das Hinterrad zu lange in der Luft ist.“
Alex Marquez lobt Ducati – Ducati glaubt an Alex Marquez
Was dem jungen Marquez bei Ducati abgesehen vom Fahren schon jetzt gefällt? Dass man ihm zuhört. „Die Atmosphäre ist großartig. Alle Fahrer werden einbezogen. Man wird gehört und bekommt Tipps. Das ist natürlich gerade für mich besonders wichtig“, sagt er.
In diesem Zusammenhang gibt Alex Marquez offen zu: „In meinen schwierigen Phasen bei Honda habe ich mich manchmal selber hinterfragt. Das ging soweit, dass ich mich manchmal fragte, ob ich vergessen habe, wie man fährt. Diese Momente helfen mir jetzt, ein besserer Fahrer zu sein.“
Diese Meinung vertritt man auch bei Ducati. „Dass er jetzt, nach einer schwierigen Zeit bei Honda, ein funktionierendes Motorrad zu Verfügung hat, wird eine riesige Motivation für ihn sein“, ist Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti im Gespräch für die spanischsprachige Ausgabe von ‚Motorsport.com‘ überzeugt.
Nicht nur Ciabatti glaubt, dass Alex Marquez – seines Zeichens Moto3-Weltmeister und Moto2-Weltmeister – sein Potenzial nun auch in der MotoGP-Klasse zeigen kann. „In diesem Jahr wird sich klar zeigen, warum Alex ein zweimaliger Weltmeister ist“, sagt Ducati-Teammanager Davide Tardozzi und stellt heraus: „Wir glauben, dass dieses [GP22-]Bike seinen Stärken entgegenkommt.“
Und Ciabatti merkt mit Blick auf Alex Marquez‘ bisherige MotoGP-Laufbahn – 2020 im Honda-Werksteam und dann 2021 bis 2022 bei LCR-Honda – noch an: „Es ist natürlich schwierig, der Bruder von einem Alien wie Marc zu sein. Aber im selben Team wie er zu fahren, das muss noch schwieriger sein. Bei Gresini wird man sich gut um ihn kümmern.“
Text von Mario Fritzsche, Co-Autor: Oriol Puigdemont
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