Nicolo Bulega - © Motorsport Images

© Motorsport Images – WSBK-Rookie Nicolo Bulega fuhr ein souveränes Rennen

(Motorsport-Total.com) – WSBK-Rookie Nicolo Bulega erlebte auf Phillip Island (Australien) einen regelrechten Traumstart in die Superbike-WM 2024. In der Superpole pulverisierte der Italiener den bisherigen Rundenrekord und stellte die Poleposition sicher. Im ersten Rennen fuhr der Ducati-Werkspilot einem souveränen Sieg entgegen.

Weniger erfreulich verlief der Samstag für Ducati-Teamkollege Alvaro Bautista. Der Titelverteidiger kam zu Sturz und rettete danach als 15. einen WM-Punkt. Bereits in der Superpole blieb Bautista hinter den Erwartungen zurück. Auf seiner Paradestrecke qualifizierte sich der Spanier nur für Startplatz neun.

Nach dem Rennen äußerte sich Bautista zum Erfolg seines neuen Teamkollegen und stellte einen Vergleich zu seinem WSBK-Debüt vor fünf Jahren an: „Als ich 2019 gewann, war ich ein richtiger Rookie. Ich kannte weder die Reifen, noch die Meisterschaft oder das Motorrad. Er triumphierte bereits im Vorjahr und verwendete die Pirelli-Reifen.“

„Es ist sein drittes Jahr in dieser Meisterschaft. Zudem kennt er die Ducati“, relativiert Bautista den Sieg des amtierenden Supersport-Weltmeisters. „Natürlich ist es nicht einfach, ein Rennen zu gewinnen. Ich gratuliere ihm dazu. Er ist eine gute Motivation für mich“, bemerkt Bautista.

Sturz in Runde vier: Alvaro Bautista erlebt einen Fehlstart
Bautista dominierte die Rennen im Vorjahr, doch von seiner Form aus 2023 ist der Spanier momentan weit entfernt. „Es war nicht der Start in die Saison, den ich mir erhofft hatte. Doch das kann vorkommen“, bemerkt er.

Dabei begann das Rennen für Bautista vielversprechend. „Mir gelang ein guter Start. Aus der dritten Reihe übernahm ich die zweite Position“, freut sich Bautista über seinen Raketenstart. Doch danach verlor der Titelverteidiger einige Positionen.

Bautista fuhr in der Führungsgruppe auf Position vier. „Ich denke, dass ich schneller war zu diesem Zeitpunkt, doch ich entschied mich, in der Gruppe zu fahren. Es ging aber ziemlich verrückt zu. In der Gruppe gab es viele Berührungen“, berichtet er.

„In der dritten Runde berührte mich Sam (Lowes) und drückte mich in Kurve 9 von der Linie. Dadurch verlor ich viele Positionen. Als ich versuchte, die Positionen wieder gutzumachen, stürzte ich in Kurve 10″, erklärt Bautista. Beim Sturz verdrehte sich ein Lenkerstummel.“Es war schwierig, so zu fahren. Doch ich wollte das Rennen beenden und ein besseres Vertrauen für das Motorrad aufbauen.“

„Ich denke, dass es heute möglich gewesen wäre, ums Podium zu kämpfen“, grübelt der Weltmeister der beiden zurückliegenden Jahre, der nach seinem Sturz bis auf P21 zurückfiel und schlussendlich mit 32,5 Sekunden als 15. ins Ziel fuhr.

Traumstart für Nicolo Bulega: „Der schönste Tag meines Lebens!“
Der Erfolg von Rookie Nicolo Bulega sorgt bei Ducati für große Erleichterung, denn in den vergangenen Jahren war Alvaro Bautista praktisch im Alleingang für die Ducati-Erfolge verantwortlich. Da Bautista im Herbst seinen 40. Geburtstag feiert und bereits im Vorjahr einen großen Wirbel um seine Zukunft gemacht hat, darf zumindest angezweifelt werden, dass er seinen Vertrag verlängert.

Das Risiko, Rookie Nicolo Bulega direkt ins Werksteam zu holen, hat sich für Ducati ausgezahlt. „Es ist der wohl schönste Tag in meinem Leben!“, freut sich Bulega über seinen Sieg beim Auftakt. „Es fällt mir schwer, es zu realisieren. Es ist unglaublich. Davon habe ich monatelang geträumt.“

„Mir gelang die Poleposition, der Sieg in meinem ersten Rennen und der Rundenrekord. Diesen Tag werde ich nie vergessen“, bilanziert Bulega den Samstag. Komplett perfekt verlief das erste Rennen aber aus Bulega-Sicht nicht.

„Mein Start war schlecht. Ich habe die Kupplung nicht besonders gut kontrolliert“, ärgert sich der Italiener. „In den ersten Runden spürte ich, dass ich schneller fahren kann. Ich wusste aber nicht, ob sie bewusst so langsam fahren, um die Reifen zu schonen.“

Der Sieger schrammte haarscharf an einer Strafe vorbei
„Ab einem gewissen Punkt spürte ich, dass ich deutlich schneller fahren kann. Ich wollte an die Spitze und dort mein Tempo fahren. Das war der Schlüssel“, ist der Ducati-Pilot überzeugt. Der Aruba-Mannschaft ist Bulega sehr dankbar, denn nach einer schwierigen Zeit in der Moto2-WM konnte er in der Supersport-WM einen Neuanfang starten.

„Dieses Team ist wie meine zweite Familie. Sie haben immer an mich geglaubt. Als ich aus der Moto2 ins Team kam, befand ich mich in einem schwierigen Moment meiner Karriere. Doch sie haben an mich geglaubt. Es ist das dritte Jahr mit diesem Team und wir hatten einen tollen Start. Ich will ihnen weiterhin viel Freude schenken“, so Bulega.

Beim Boxenstopp kam Bulega so nah an die Mindestzeit heran wie kein anderer Fahrer. Die Fahrer müssen sich laut Reglement mindestens 63 Sekunden in der Boxengasse aufhalten. Zwei Fahrer verließen die Boxengasse unterhalb dieser Marke und kassierten Strafen (zur Übersicht aller Fahrer).

Meldet sich Alvaro Bautista am Sonntag zurück?
Auf Grund der Form vom Samstag ist Nicolo Bulega auch für die beiden Rennen am Sonntag der klare Favorit. Teamkollege Alvaro Bautista erhält eine neue Chance.

Das Renntempo der Startnummer 1 hätte bereits am Samstag ein Podium möglich gemacht. Doch durch den Sturz verlor der Champion viel Zeit.

„Ich will versuchen, mein gutes Gefühl für das Motorrad zu konservieren“, bemerkt Bautista mit Blick auf den zweiten Renntag. „Ich möchte meinen Start von heute wiederholen, denn das war einer der besten Starts meines Lebens. Abgesehen davon habe ich aber keine Erwartungen für Sonntag.“

Text von Sebastian Fränzschky

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