Francesco Bagnaia erlebte am Mittwoch einen durchwachsenen Testtag

(Motorsport-Total.com) – Der erste Testtag der MotoGP in Buriram 2025 brachte neben schnellen Zeiten – Marc Marquez toppte den Testtag – auch wichtige Erkenntnisse für Ducati – insbesondere in Bezug auf die Wahl des Motors für die kommende Saison.

Während noch keine endgültige Entscheidung gefallen ist, zeichnet sich eine klare Tendenz ab: Vieles deutet darauf hin, dass Ducati auf den bewährten GP24-Motor setzt.

Ducati-Sportdirektor Davide Tardozzi betont zwar, dass das Team noch keine endgültige Wahl getroffen habe, sich aber stark in Richtung des Vorjahresmotors orientiere. „Heute Abend werden Gigi und die Ingenieure eine endgültige Entscheidung fällen. Aber das ist mein Gefühl bis hierhin“, erklärt der Italiener.

Eine zentrale Überlegung sei dabei, dass die Motoren für zwei Jahre eingefroren werden, weshalb man kein unnötiges Risiko eingehen wolle. „Der 2024er Motor hat uns in der Vergangenheit gutes Feedback gegeben, eine gute Zuverlässigkeit. Daher denke ich, dass die Entscheidung so ausfallen wird“, so Tardozzi.

Bagnaia und Marquez sind sich einig
Diese Einschätzung bestätigt auch Francesco Bagnaia. „Es ist eine sehr schwierige Entscheidung“, räumt er ein, „aber im Moment tendieren Marc und ich gemeinsam mit dem Team zum Vorjahresmotor“. Auch er betont: „Wir wollen einfach kein zu großes Risiko eingehen, indem wir uns für den neuen Motor entscheiden.“

„Er ist nicht schlecht, was die Performance angeht. Aber wir haben nicht genug Zeit, damit zu arbeiten.“ Daher neige das Team dazu, den GP24-Motor zu wählen. „Das heißt nicht, dass der neue Motor nicht konkurrenzfähig ist. Aber wir kämpfen noch, damit eine gute Balance auf der Bremse zu finden“, verrät Bagnaia.

Marquez ergänzt: „Der 2025er-Motor hat ein paar sehr starke und sehr schwache Punkte. Mit dem Vorjahresmotor hat Ducati viel Erfahrung. Er hat 19 Rennen gewonnen, bietet also eine gute Basis. Es scheint, als würde das auch unsere Basis bleiben.“

„Aber mal abwarten, vielleicht kommt Ducati morgen auch mit einem neuen Zeitplan um die Ecke. Im Moment arbeiten sie super hart, um zu verstehen, was die beste Basis ist.“

„Ducati ist sehr realistisch. Sie sind clever genug, um zu wissen, dass wir keinen Motor homologieren können, von dem wir nicht zu 100 Prozent sicher sind, dass er besser ist als der von 2024“, sagt Marquez. Und bisher sehe es nun einmal so aus, als wäre die 2024er-Version „ein wenig besser und auch konstanter“.

Bagnaia frustriert, Marquez mit Bestzeit
Abgesehen vom Motor arbeitet Ducati an vielen weiteren Stellschrauben, darunter der Aerodynamik. Das 2025er-Update testete am Mittwoch aber nur Bagnaia.

„Ich bin heute einige Runden mit der 2025er-Version gefahren. Es war nicht eindeutig, weil andere Probleme hinzukamen. Aber die Zeiten waren damit nicht so schlecht und wir werden uns das morgen noch einmal genau ansehen“, erklärt er.

Für Bagnaia, Sechster im Tagesranking, war es insgesamt „nicht unser bester Tag“. „Wir hatten viele Probleme. Jedes Mal, wenn ich auf die Strecke ging, hat es woanders gehakt“, resümiert er. „Wir sind weit davon entfernt, glücklich zu sein.“

Dennoch machte ihm die Leistung von Marquez Hoffnung: „Zum Glück lief es bei Marc besser, das gibt uns Zuversicht.“ Der Spanier toppte den Testtag mit einer späten Bestzeit von 1:29.184 Minuten. Damit beendete Marquez das erste Mal seit Jerez 2020 einen MotoGP-Vorsaisontest als Tagesschnellster im Ranking.

„Ich fühlte mich schon in Malaysia ziemlich gut, insbesondere am letzten Nachmittag. Mit dieser Basis hat es auch hier auf Anhieb gut geklappt“, sagt er. „Wir haben dann – wie in einem Werksteam üblich – ein paar Dinge ausprobiert. Am Ende bin ich wieder zu meiner Basis zurückgekehrt und die Rundenzeit war gut.“

„Aber das ist im Moment nicht das Wichtigste“, betont Marquez. „Das Gefühl hat gestimmt.“ Auf die Frage, wie sehr er bei seiner Bestzeit ans Limit gegangen sei, erklärt er: „Ich habe gepusht. Das muss man, wenn man einen Tag in der MotoGP anführen will. Ich war mit der Konfiguration für eine Zeitattacke unterwegs.“

Text von Juliane Ziegengeist, Co-Autor: Oriol Puigdemont

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